Die Polizei hat den mutmaßlichen Boss der russischen Mafia, Gennadios Petrov, in der Gemeinde Calvià festgenommen. Der Russe hatte seit mehr als zehn Jahren ein luxuriöses Chalet in Sol de Mallorca bewohnt. Bei groß angelegten Razzien in verschiedenen Städten Spaniens nahmen die Beamten am Freitag 20 Verdächtige fest, eine der größten russischen Mafiaorganisationen der Welt wurde zerschlagen.

Den überwiegend aus Moskau und Sankt Petersburg stammenden Festgenommenen wurden unter anderem Auftragsmorde, Waffenschmuggel, Erpressung, Bestechung und Geldwäsche zur Last gelegt. Die zerschlagene Organisation gehörte nach Angaben des Madrider Innenministeriums zu den vier bedeutendsten russischen Verbrecherorganisationen der Welt.

An der seit Monaten geplanten "Operation Troika" seien auch Geheimdienste in Deutschland, der Schweiz und den USA beteiligt gewesen, verlautete aus spanischen Ermittlerkreisen. Die spanische Polizei hatte 400 Beamte im Einsatz. Sie durchsuchten mehr als 30 Luxusvillen, Wohnungen und Büros in den verschiedenen spanischen Ferienorten.

Zehn Verdächtige wurden an der Costa del Sol in Südspanien festgenommen, je vier in der Gegend von Alicante und auf Mallorca sowie zwei in Madrid. Die meisten Mitglieder waren in Russland sowie anderen europäischen Ländern vorbestraft und nach Spanien übergesiedelt. Von dort soll die Mafia im Jahr Dutzende Millionen Euro Schwarzgeld gewaschen haben. Der Madrider Ermittlungsrichter Baltasar Garzón hatte 25 Haftbefehle ausgestellt.