Die erste Probefahrt der "Adialuna" stand noch unter einem schlechtem Stern: Kaum war das sechste Schiff der Reederei mit dem Kussmund als Markenzeichen aus der Werft, musste es Ende Februar wegen eines Defekts am Schiffspropeller gleich wieder ins Dock. Jetzt hofft die Reederei, dass es für ihr neues Schiff läuft wie im Theater: Dort heiße es ja, dass auf eine misslungene Generalprobe eine gelungene Premiere folgt, sagt Aida-Sprecherin Kathrin Heitmann in Rostock. Inzwischen ist sie am Sonntag (22. März) zu ihrer Jungfernfahrt nach Mallorca gestartet, wo sie am 4. April getauft werden soll.

Von schlechten Vorzeichen für ihr neues Schiff will die Reederei jedenfalls nichts wissen - auch nicht angesichts der Wirtschaftsflaute. "Davon merken wir bislang wenig, die Buchungen im Januar und Februar liefen sehr gut", sagt Heitmann. Dass die Kreuzfahrtbranche insgesamt auf der Erfolgswelle schwimmt, zeigen auch Zahlen des Deutschen Reiseverbands in Berlin. Demnach gab es im vergangenen Jahr 18,9 Prozent mehr Hochseereisende als 2007.

Auch waren Kreuzfahrten in der Ostsee mit einem Gästeplus von 12,1 Prozent in 2008 zunehmend gefragt - dort wird die "Luna" in ihrem ersten Sommer unterwegs sein. Sie fährt nach der Rückreise von Mallorca entlang der Küsten von Deutschland, Schweden, Norwegen und Dänemark. Im September geht es dann zu den Kanaren, wo das von der Meyer-Werft in Papenburg gebaute Schiff bis zum Frühjahr 2010 unter anderem Lanzarote, Fuerteventura und Madeira anfährt.

Was die Ausstattung des Schiffs angeht, setzt Aida auf Altbewährtes: Die 252 Meter lange und 32,2 Meter breite "Luna" ist baugleich zu ihren Schwesterschiffen "Aidadiva" und "Aidabella". Sie hat 1025 Kabinen, davon 666 Außenkabinen. Auf den 13 Decks gibt es 7 Restaurants und 11 Bars. Zentraler Treffpunkt ist wie bei der "Diva" und der "Bella" das "Theatrium", das mit seinen Glasfronten über 3 Decks geht. Hier wird eine bunte Musicalshow namens "Somnambul" gezeigt - was so viel heißt wie Schlafwandeln oder Mondsucht.

Neu ist eine 36 Quadratmeter große LED-Leinwand im 16:9-Format auf dem Sonnendeck. Auf ihr könnten Gäste von der Liege aus Kinofilme gucken oder die Spiele der Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika verfolgen, sagt Heitmann. Wer das zu träge findet, kann auch golfen oder Tauchkurse machen.

Etwas Neues haben sich die Designer auch im Wellnessbereich einfallen lassen: Statt Afrika wie auf der "Bella" ist diesmal Indien das Motto. Auf 2300 Quadratmetern erwarten Besucher purpurfarbene Diwane und goldene Baldachine. Passend zum Motto gebe es Yogakurse sowie Ayurveda-Massagen, sagt Heitmann. Eine Wellness-Suite mit eigener Sauna, Wasserbett und separatem Balkon lässt sich einen halben Tag lang für 199 Euro mieten.

Das Zentrum des Spa ist ein von Palmen umsäumter Whirlpool. Von dieser "Oase" aus haben Gäste Blick auf den Himmel durch ein Glasdach - bei schönem Wetter lasse sich dies sogar öffnen, erläutert Heitmann. Bleibt nur zu hoffen, dass Gäste davon auch wirklich etwas haben werden: Zumindest auf den Ostsee-Touren im Frühjahr dürften sie wohl ab und zu in typisch deutsches grau in grau starren.