Die Luxusvilla des Musikers und Produzenten Michael Cretu auf Mallorcas Nachbarinsel Ibiza wird wegen eines Verstoßes gegen das Baurecht abgerissen. Das 3150 Quadratmeter große Anwesen des 51-Jährigen bei Sant Antoni im Westen der spanischen Ferieninsel war nach Medienberichten vom Samstag 1996 in einem Naturschutzgebiet errichtet worden. Umweltschützer hatten gegen den Bau geklagt und vom Obersten Gerichtshof in Madrid Recht bekommen. Das von Zypressen und Palmen umgebene Anwesen, das die Zeitung "El País" als Mischung aus Kloster und Schloss beschreibt, soll mehr als 18 Millionen Euro wert sein. Bagger haben inzwischen mit dem Abriss begonnen.

Zum Bau der Villa habe Cretu einen bewaldeten Hügel abtragen lassen, hieß es. Er habe zunächst eine Baugenehmigung erhalten, diese sei später aber widerrufen worden. Die damalige Balearen-Regierung habe sogar eigens ein Gesetz verabschiedet, um einen Abriss zu vermeiden, doch auch das habe nichts genützt.

"Dies ist ein historischer Sieg", sagte Neus Prats von der Umweltschutzorganisation GEN-GOB. Cretus Anwalt Jaume Roig kritisierte dagegen, der aus Rumänien stammende Produzent sei besonders hart bestraft worden, weil er ein prominenter Ausländer sei. Die Gegenseite räumte ein, dass mit dem Abriss im Kampf gegen die Bausünden auf der Insel ein Exempel statuiert worden sei. Cretu ist unter anderem als Produzent der Popsängerin Sandra ("Maria Magdalena") bekannt, mit der er bis 2008 auch verheiratet war, sowie als Kopf der Gruppe Enigma.