Knapp drei Jahre nach dem Tod von Katherina Büchler ist ihr Lebensgefährte Rudolph Messerer am Donnerstag (21.5.) in Palma de Mallorca schuldig gesprochen worden. Die Geschworenen der Audiencia in Palma sahen es als erwiesen an, dass der 74-Jährige die Deutsche 2006 auf dem gemeinsamen Anwesen in Cala Murada mit einem Gewehr erschossen hat und dass es sich dabei um keinen Unfall handelte, wie von dem Verurteilen behauptet. Der Deutsche sei heimtückisch vorgegangen, ohne dem Opfer Gelegenheit zur Gegenwehr zu geben. Die Geschworenen fällten ihr Urteil einstimmig nach nur sechs Stunden: Messerer sei schuldig des Mordes und des unerlaubten Waffenbesitzes. Wegen seines Alters und seines Gesundheitszustandes sprach sich jedoch ein Teil der Geschworenen für eine Haftminderung aus.

Die Staatsanwaltschaft fordert eine Freiheitsstrafe von 22 Jahren. Das exakte Strafmaß muss nun der Richter festlegen. Die Verteidigung sprach sich für eine Haft von 15,5 Jahren aus, die Mindeststrafe für die Mordtat. Messerer nahm die Übersetzung des Urteils mit abwesendem Blick auf und zeigte keine Reaktion. Anschließend wurde er zurück ins Gefängnis von Palma gebracht, wo er in Untersuchungshaft eingesessen hatte.

Der Deutsche, der vor Gericht einen körperlich labilen Eindruck machte, hatte argumentiert, dass sich ein Schuss gelöst habe, als er die Waffe reinigte. "Ich weiß nicht, wie das passieren konnte", so der Angeklagte. Er gab zu, anfänglich gelogen zu haben. Unmittelbar nach der Tat hatte der Angeklagte gegenüber der Polizei ausgesagt, ein Dieb habe seine Lebensgefährtin erschossen. "Ich konnte nicht die Wahrheit sagen, ich war dazu nicht fähig", so Messerer.