Im ersten einer langen Reihe von Korruptionsskandalen auf Mallorca hat das Oberlandesgericht auf den Balearen am Montag (28.12.) die Haftstrafe für den Ex-Bürgermeister von Andratx, Eugenio Hidalgo, bestätigt. Der frühere Politiker der Volkspartei (PP) war im Mai vergangenen Jahres zu vier Jahren Haft verurteilt worden, der Angeklagte hatte jedoch Rechtsmittel eingelegt. Hidalgo wurde noch am Montag ins Gefängnis eingeliefert.

Das Amtsgericht in Palma hatte es in seinem Urteil als erwiesen angesehen, dass Hidalgo sein Haus in der Gemeinde illegal erbaut hatte. Das Oberlandesgericht wies nun die von Hidalgo vorgebrachten Einwände ab. Hidalgo habe seine Stellung als Bürgermeister missbraucht, um mit Leichtigkeit gegen das Baurecht zu verstoßen. Angesichts des Ausmaßes der Zersiedelung in der Gemeinde handle es sich um ein schwerwiegendes Vergehen. Das Urteil sieht zudem vor, das Haus abzureißen, Hidalgo muss dafür die Kosten tragen.

Bestätigt wurden auch die Haftstrafen für den Rathausmitarbeiter Jaume Gibert sowie Jaume Massot, den Ex-Verantwortlichen für Raumordnung bei der Landesregierung. Die drei waren In der sogenannten Operation Voramar im November 2006 wegen Verdacht auf Korruption und Vetternwirtschaft verhaftet wurden. Neben dem jetzt bestätigten Urteil muss sich Hidalgo in zahlreichen weiteren Fällen wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder, Amtsmissbrauch und Dokumentenfälschung verantworten.