Im Korruptionsskandal um die Tourismusbehörde Ibatur ist der frühere Geschäftsführer Juan Carlos Alía am Samstag (17.7.) ins Gefängnis eingeliefert worden. Nach neuen Erkenntnissen und einer Aussage vor dem Untersuchungsrichter wurde Untersuchungshaft ohne Kaution angeordnet. Alía steht im Verdacht, bei Aufträgen an Firmen zehn Prozent der Summe in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Der frühere Tui-Mitarbeiter stand von 1992 bis 1997 sowie 2003 und 2004 in den Diensten der PP-geführten balearischen Landesregierung. Nach seiner Festnahme zusammen mit anderen führenden Mitarbeitern Ende Juni hatte er bereits eine Kaution von 30.000 Euro gezahlt.

In der Vorwoche waren zwei weitere Unternehmer festgenommen worden. Sie werden verdächtigt, von Ibatur bevorzugt beauftragt worden zu sein und im Gegenzug Rechnungen künstlich aufgeblasen zu haben und Komissionen bezahlt zu haben. Die Büros der Firmen in Palma, Marratxí und Sóller wurden durchsucht und Datenmaterial sichergestellt. Bei den verdächtigten Unternehmen handelt es sich um Espiral und Centro de Comunicación Creativa. Espiral erstellte die Werbevideos für die Balearen und ist bekannt für die enge Beziehung zur konservativen Volkspartei (PP). Während des Wahlkampfs der PP auf den Balearen übertrug Espiral beispielsweise die Treffen der Parteigrößen. Die Firma hatte als kleines Fotogeschäft in Sóller begonnen und war dank der guten Beziehungen zur früheren Balearenregierung gewachsen. Communicación Creativa fertigte die Werbebroschüren für Ibatur an.