An der Playa de Palma an der Südküste von Mallorca sollen zwischen 40 und 60 Prozent der 43.000 Hotelbetten verschwinden. Das sehen die Modernisierungspläne des Konsortiums vor, die am Montag (2.8.) erneut vorgestellt wurden. Ziel sei es, das Geschäftsmodell des Tourismus an der Playa de Palma grundlegend zu ändern, sagte die Vorsitzende des Konsortiums, Margarita Nájera. Verschwinden sollten all die Hotelzimmer, die "veraltet und nicht mehr vorzeigbar sind und nur die Marktpreise verderben". Statt Zwei-Sterne-Hotels sollten in Zukunft Vier-Sterne-Hotels die Playa de Palma dominieren.

Die Modernisierung der Playa de Palma ist bereits seit vielen Jahren geplant. Inzwischen hat das Konsortium, das die Gemeinden Palma und Llucmajor, der Inselrat, die Landesregierung sowie die spanische Zentralregierung gebildet haben, konkrete Pläne ausgearbeitet. Nach bislang kleineren Bauarbeiten soll es im Herbst nun mit der Sanierung von Wohnblocks losgehen. In einer Pilotphase würden 18 Gebäude vor allem unter energetischen Gesichtspunkten modernisiert, um den Anspruch der Nachhaltigkeit des Mega-Projekts zu unterstreichen, so Nájera. Die ersten Eingriffe seien geplant in Can Pastilla, Las Maravillas/Porciúncula und Arenal.

Nájera kündigte zudem für September eine internationale Ausschreibung für herausragende Bauprojekte wie ein Zentrum für die Kultur des Mittelmeers an. Die Modernisierungspläne sollen 3 bis 4 Milliarden Euro kosten, von denen die öffentlichen Institutionen rund ein Drittel tragen wollen. Eine Vertreterin der Zentralregierung in Madrid betonte, dass trotz der derzeitigen Haushaltsengässe an der Playa de Palma nicht gespart werde. Als weitere Highlights, die bis 2020 fertiggestellt werden sollen, nannte Nájera ein Vergnügungs- und ein großes Showzentrum, ein nachhaltiges Hotel der Superklasse, ein Hochleistungssportzentrum, ein Kunstmuseum oder auch ein ornithologisches Zentrum am Feuchtgebiet Ses Fontanelles. Das dort ursprünglich geplante Einkaufszentrum soll in verkleinerter Form auf einem benachbarten Grundstück gebaut werden.

Kritik kam von Francisco Marín, dem Vorsitzenden der örtlichen Hoteliersvereinigung. Unklar seien noch immer die konkrete finanzielle Umsetzung, der Verlauf der geplanten Straßenbahn und die Kriterien für die Umwandlung von Hotels und Wohnfläche.

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