Utz Claassen, deutscher Aktionär des Fußball-Erstligisten Real Mallorca, hat bei einer Pressekonferenz am Montag (30.4.) die Vereinsführung um Präsident Jaume Cladera und Vizepräsident Llorenç Serra Ferrer heftig kritisiert. In einer etwa einstündigen Erklärung verlas der ehemalige Manager, der zurzeit 20 Prozent der Anteile des Vereins besitzt, seine Kritikpunkte. Vorher stellte er jedoch klar, dass er an seinem langfristigen Engagement bei Real Mallorca festhalte und sich "zehn Jahre oder mehr" für den Club engagieren wolle. Claassen hatte nach eigenen Angaben die Pressekonferenz geplant, um über ein sogenanntes Projekt "Força vermella 2020" zu sprechen. Dabei handle es sich um einen Plan für die Zukunft des Vereins. Die jüngsten Entwicklungen hätten ihn dann aber dazu gezwungen, über institutionelle Angelegenheiten zu sprechen.

Anlass für seine Ausführungen sei die Indiskretion einiger Personen aus den Reihen des Clubs gewesen, die der Presse Namen von Angestellten weitergegeben hätten, die in den kommenden Wochen entlassen werden sollen.

Außerdem wunderte sich Claassen öffentlich über den Umgang mit Generaldirektor Pedro Terrasa, der auf der Verwaltungsratssitzung am Mittwoch (2.5.) laut dem einzigen Tagesordnungspunkt seines Amtes enthoben werden soll. Dieser Akt geschieht wenige Tage, nachdem Terrasa seinen Aktienanteil beim Club von 10 auf 25 Prozent aufgestockt hat. "Das ist ein fatales Signal an alle, die in den Club investieren möchten. Welches Bild dringt da nach außen? Dass Leute, die an das Projekt glauben, erst einmal mit Entlassung begrüßt werden?"

Weitere Kritikpunkte waren Äußerungen von Präsident Cladera, der von zwei Seiten im Club sprach – einer mallorquinischen und einer deutschen. "Nationalismus als letzter Ausweg" nannte Claassen diesen Punkt und stellte klar: "Ich bin nicht Teil irgendeiner deutschen Seite."

Für den 17. Mai kündigte Claassen eine weitere Pressekonferenz an. Dann soll über die Zukunft des Clubs gesprochen werden.