Eine angenehme Brise aus Südost weht über den Naturstrand hinweg und wirbelt sanft die Sandkörner in Richtung Pinienwald. Flach auf ihren Handtüchern liegende Sonnenanbeter finden das erfrischende Lüftchen lästig und decken schützend ihre Gesichter ab. Damit wird jedoch nicht nur der Sand ferngehalten, sondern auch die Aussicht. Sie verpassen etwas, denn die Playa S‘Amarador ist wirklich sehenswert. Nicht nur, weil sie inmitten des Naturschutzgebietes Cala Mondragó liegt.

Zum Land hin breitet sich eine Dünenlandschaft bis in den Wald hinein aus, die auf einer Seite in ein kleines Feuchtgebiet übergeht. Mit ein wenig Glück kann man im Schilf Schildkröten beobachten, die dort vor mehr als 20 Jahren angesiedelt wurden.

Zum Meer hin wird der Strand von den Felsen einer tief eingeschnitten, fjordartigen Bucht eingerahmt. Oft ankern hier die aus dem nur wenige Kilometer entfernten Nobelhafen von Cala d‘Or stammenden Luxusyachten und versperren die Sicht auf das offene Meer.

Heute ist die See aber nur den Landratten wohlgesinnt. Während der einsame Segler inmitten der Bucht gut durchgeschüttelt wird, stürzen sich die Schwimmer ausgelassen in die Fluten und haben an dem wilden Auf und Ab ihre Freude.

Von dem etwas höher gelegenen Weg, der die Playa S‘Amarador mit der etwa 200 Meter entfernten und deutlich touristischeren Playa Mondragó verbindet, hechten Wagemutige drei, vier Meter tief ins Meer. Nicht alle geben dabei eine gute Figur ab, aber Schadenfreude ist ja bekanntlich die schönste. Die Strandbar braucht über Umsatzmangel nicht zu klagen. Es ist heiß, und die Leute haben Durst. Wem das Angebot des Chiringuitos nicht reicht, wechselt einfach zum Mittagsmenü - ohne ins Wasser zu hechten - den Strand.

Obwohl man die Playa S‘Amarador im Sommer nie für sich alleine hat, ist es recht ruhig. Eine Zufahrt für Autos gibt es nicht. Diese bleiben auf dem kostenlosen Parkplatz fünf Fußminuten entfernt.

Kein Zweifel, S‘Amarador ist einer der schönsten Strände, die Mallorca zu bieten hat. Für das Internerportal www.onbeach.com ist er sogar der schönste Strand Europas. Unter 3.000 Atlantik- und Mittelmeerplayas wurde die Playa S‘Amarador zur unangefochtenen Königin gekürt.

Info

Von Santanyí aus in Richtung Portopetro.

Dann der Beschilderung S‘Amarador folgen.

Das Auto muss etwa 400 Meter vor der Playa geparkt werden.

Selbst zum Be- und Entladen kann nicht bis zum Strand hinab gefahren werden.