Noch bis zum 1. Mai ist auf vielen der 38 derzeit vom Umweltministerium betreuten áreas recreativas erlaubt, ein Feuer anzuzünden, um Grillgut oder eine Paella zuzubereiten – danach ist die Waldbrandgefahr zu hoch. Auf den Rastplätzen rund um das Kloster Lluc wird das Holz sogar kostenlos von den Parkwächtern ausgegeben.

Dabei geht es natürlich auch ohne Grillen: Die Rastplätze sind allesamt sehr schön gelegen und bieten sich auch für Spaziergänge und Wanderungen an. Zur Grundausstattung der áreas recreativas gehören Holztische und -bänke, auf denen ebensogut ein mitgebrachter Imbiss verzehrt werden kann. Toiletten, Müllcontainer und zuweilen auch Spielplätze runden die Picknick-Infrastruktur ab.

Die MZ hat ein paar besonders empfehlenswerte, darunter auch inoffizielle Picknickplätze zusammengestellt.

1. Cala Murta

Wasser und Wald – die malerische Cala Murta bietet Picknick-Freunden gleich beides. Die Bucht wird von hohen Klippen eingeschlossen, an denen sich Kiefern und Zwergpalmen festkrallen. Das Meer schimmert azurblau und türkis. Hier kann an zehn Tischen gespeist werden – wobei das Grillen seit 2006 verboten ist. Vor oder nach dem Picknick sollte man vom nahe gelegenen Aussichtspunkt die Sicht bis nach Formentor auf der einen Seite und zur Bucht von Pollença auf der anderen genießen.

Anreise von Palma: Auf der Ma-13 Richtung Inca und dann entweder über Alcúdia oder Pollença nach Port de Pollença. Von dort auf der Ma-2210 Richtung Cap de Formentor. Bei Kilometerstein 13 auf dem Parkplatz halten und zu Fuß weitergehen. Schräg gegenüber geht es beim Landsitz Cases de Casa Murta eineinhalb Kilometer einen Asphaltweg herunter.

2. Sa Victòria-S´Illot

Auf der anderen Seite der Bucht von Pollença befindet sich die Halbinsel Sa Victòria. Hinter der Siedlung Malpas, auf der Höhe des Felsinselchens S´Illot, liegt dieser Picknickplatz mit elf Tischen und ebenfalls spektakulärer Aussicht. Gegrillt werden darf nicht, aber wer mag, kann seine Paella in der benachbarten Strandbar zubereiten lassen. Auch hier gilt: Vor oder nach dem Essen eine kleine Halbinsel-Wanderung, um die Aussicht zu genießen! Schwimmen lässt sich hier übrigens auch sehr gut – wenn das Wasser denn etwas wärmer ist.

Anreise von Palma: Die Autobahn Ma-13 Richtung Alcúdia nehmen. Am Kreisverkehr vor Alcúdia rechts ab und den Gemeindekern über die Ma-3460 umfahren. Dem Schild „Mal Pas" folgen und die Küstenstraße entlang Richtung Santuari de sa Victòria fahren. Am Restaurant S´Illot parken, der Rastplatz befindet sich in der unmittelbaren Umgebung.

3. Puig de Sant Salvador

Schon wegen der atemberaubenden Sicht auf die Bucht von Alcúdia, die Halbinseln Sa Victòria und Ferrutx und die Tausendergipfel der Tramuntana lohnt sich der Ausflug zu dieser 509 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Anlage. Grillmeister können sich an zehn Feuerstellen versuchen. Darüber hinaus gibt es hier eine Berghütte (refugio), die ganzjährig genutzt werden kann und Platz für bis zu 30 Personen bietet. Das zugehörige Verdauungsprogramm schließt den Besuch der Klosteranlage Monasteri de Sant Salvador ein – wer mag, kann sich dort nach dem Picknick auch einen Kaffee bestellen.

Anreise von Palma: Auf der Autobahn Ma-19 über Llucmajor nach Campos fahren. Dann auf die Ma-5120 wechseln und weiter nach Felanitx. Dort die Landstraße nach Portocolom nehmen und bei Kilometer 12 der Beschilderung nach Sant Salvador und dem ­Naturschutzgebiet folgen.

4. Ses Fonts Ufanes

Keine offizielle área recreativa, aber dennoch als Picknickplatz empfehlenswert: Ganz in der Nähe der Höhlen von Campanet im Norden der Insel liegt ein Erholungsgebiet, das vor allem durch seine Quellen berühmt geworden ist. Nach starken Regenfällen tritt dort hin und wieder Wasser aus der Erde und flutet große Teile des Waldbodens. Sehenswert ist dieser Ort aber auch, wenn die Quellen versiegt sind. Einen Platz für die Picknick-Decke zu finden, ist dann etwas leichter. Auch stehen überall mächtige Steine herum, auf die man sich problemlos setzen und mitgebrachte Speisen und Getränke genießen kann. Der Weg zum Quellgebiet lädt ebenfalls zum Verweilen ein. Dort findet sich zum Beispiel ein kleines Steinhaus mit Strohdach, in dem vor allem Kinder gerne spielen. Ganz in der Nähe steht auch eine der ältesten Kapellen Mallorcas – ein Ausflug dorthin lohnt sich.

Anfahrt von Palma: Auf der Autobahn Ma-13 Richtung Norden, zwischen Inca und Alcúdia, die erste Ausfahrt „Sa Pobla" nehmen und dem Schild „Cuevas de Campanet" folgen. An den Höhlen gibt es Parkmöglichkeiten. Neben einem großen Schild führt eine kleine Steintreppe zu einer Holztür. Durchgehen und dem Weg bis zu einer Gabelung folgen. Dort links halten, an Olivenbäumen vorbei, den Eichenwald betreten. Rechter Hand liegt das Steinhaus. Weiter geradeaus gelangt man zu einem Toilettenhäuschen. Dahinter führt der Weg zurück zur Gabelung.

5. Sa Coveta Negra

Hinauf in die Tramuntana: Direkt an der Straße und dem alten Wanderweg von Caimari zum Kloster Lluc befindet sich der Picknickplatz Sa Coveta Negra. In der Vergangenheit war es hier bei starken Regenfällen immer wieder zu Überschwemmungen gekommen, jetzt ist er mit neuen Abflussrinnen und Feuerstellen instandgesetzt worden. Unter den zwölf Feuerstellen gibt es auch eine behindertengerechte ebenso wie den entsprechenden Parkplatz. Ein möglicher Nachteil ist die Nähe zur Straße, ein Vorteil der angrenzende Steingarten mit vielen Ostereier-Verstecken.

Anfahrt von Palma: Auf der Autobahn Ma-13 Richtung Sa Pobla, Ausfahrt nach Inca-Innenstadt nehmen und der Beschilderung zum Kloster Lluc folgen. Der Picknickplatz liegt hinter Caimari, bei Km 10 der Straße Inca-Lluc.

6. Sa Font des Noguer

Picknicken mit frischem Quellwasser: Unter anderem ist das gleich hinter dem Cúber-Stausee möglich. Zehn Tische mit Sitzgelegenheiten und zwölf Feuerstellen sind dort auf verschiedenen Ebenen verteilt, inmitten von beeindruckend großen Bäumen. An heißen Tagen besonders angenehm, denn dadurch ist es überwiegend schattig. Im hintersten Teil des Picknickplatzes befindet sich die Quelle. Aus einem Rohr, das in den Stein eingelassen ist, rinnt für gewöhnlich ein Strahl frisches Quellwasser. Für einige Mallorquiner ist es das beste Wasser der Insel.

Anreise von Palma: Auf der Ma-11 bis Sóller fahren, dann auf die Ma-10 wechseln und über Fornalutx und Son Torrella weiter bis zum Cúber-Stausee. Dahinter, bei Kilometerstein 33, ist die Anlage Sa Font des Noguer ausgeschildert.

7. Finca Planícia

Der Reiz der Nordwestküste: Auch die 2009 von der Landesregierung erworbene Finca Planícia zwischen Banyalbufar und Estellencs verfügt über zwei kleinere Rastplätze, freilich ohne Feuerstellen. Zu ihnen gelangt man erst nach einem kleinen, wahlweise halb- oder einstündigen Spaziergang den Hang hinauf bis zum Gutshaus. Es lohnt sich: Die Aussicht über Meer, Steilküsten, Terrassenlandschaft und Olivenhaine ist atemberaubend. Das Fincagebäude mit der alten Olivenpresse ist baufällig, kleine Kinder sollte man hier besser an die Hand nehmen.

Anfahrt von Palma: Über ­Esporles nach Banyalbufar und von dort weiter in Richtung Estellencs. Der Eingang zur Finca Planícia kommt nach ein paar Kilometern linker Hand, geparkt wird an den Einbuchtungen am Straßenrand (die Anfahrt über Andratx und Estellencs ist wegen eines Erdrutsches derzeit nicht möglich).

8. Son Tries

Stadtnah und beschaulich: Hoch über Esporles, an einem Hang mit Blick aufs Tal und unter gestandenen Kiefern befindet sich dieser kleinere Rastplatz: Neben Tischen, zehn Feuerstellen und einem kleinen Kinderspielplatz gibt es am Ende eines kleines Pfades auch eine Quelle, an der mitgebrachte Wasserflaschen aufgefüllt werden können. Vorsicht mit dem heimtückisch, mitten auf dem Parkplatz stehenden Baum: Ein MZ-Redakteur hat hier schon mal die Heckklappe seines Wagens demoliert.

Anreise von Palma: Auf der Ma-1040 bis Esporles. Noch vor dem lang gestreckten Dorfplatz links abbiegen (Schild Es Verger, Posada del Marqués). Der Rastplatz kommt nach wenigen Kilometern in einer Linkskurve.

9. Caubet

Stadtnah und trubelig: In Caubet bei Bunyola, auf einem ehemaligen Grundstück des Schmugglerbankiers Joan March geht die Post ab. Es ist der frequentierteste Picknickplatz der Insel, was nicht zuletzt daran liegt, dass er so gut mit Auto und Zug von Palma aus zu erreichen ist. Ein Ort für soziologische Studien. Gute Infrastruktur inklusive Spielplatz, wobei an Feiertagen die besten der 18 Feuerstellen meist schon im Morgengrauen vergeben sind. Platz genug ist auf dem weitläufigen Areal trotzdem.

Anreise von Palma: Auf der Ma-11 Richtung Sóller. Kurz nach Palmanyola kommt ein Kreisel, dort biegt man rechts Richtung Santa Maria ab. Nach etwa 500 Metern werden die Bahngleise gequert, der Picknickplatz befindet sich linker Hand. Man kann auch den Tren de Sóller nehmen: Die Haltestelle Apeadero de Caubet liegt direkt am Picknickplatz.