Der einzige Nationalpark im Gebiet der Balearen, die Cabrera-Inseln im Süden von Mallorca, feiert 20. Geburtstag. Cabrera war am 29. April 1991 unter anderem wegen seiner Artenvielfalt unter Schutz gestellt worden. In den 20 Jahren des Bestehens des Parks seien wichtige Fortschritte zum Erhalt von Flora und Fauna erzielt worden, heißt es im balearischen Umweltministerium. Man habe inzwischen ein sehr viel größeres Wissen über die natürlichen Ressourcen, zudem sei das Bewusstsein in der Bevölkerung gewachsen, mit Cabrera einen schützenswerten Schatz vor der Küste Mallorcas zu haben.

Die Zuständigkeit für den Park ist inzwischen vollständig von der Zentralregierung in Madrid an die balearische Landesregierung abgetreten worden, pro Jahr steht ein Haushalt von vier Millionen Euro zur Verfügung. Zuletzt wurde in eine Photovoltaik-Anlage investiert, um weniger Diesel-Kraftstoff zum Betrieb elektrischer Generatoren in dem Park zu verbrauchen. Derzeit geht die Parkverwaltung zudem gegen Invasoren-Pflanzen und Tiere vor, die Menschen in vergangenen Jahrhunderten auf die Insel eingeschleppt haben.

Zum 20. Geburtstag wurde auch Kritik laut. So waren Pläne kritisiert worden, unter Auflagen Manöver des spanischen Militärs auf dem Archipel zuzulassen. Nach Einschätzung von Umweltschützern wurden zwar große Fortschritte beim Schutz der Insel gemacht. Es sei jedoch zu sehr auf einzelne Projekte statt auf eine kontinuierliche Aufstockung des Personals gesetzt worden, heißt es beim Umweltschutzverband Gob. Besonders in der Kritik steht das Besucherzentrum in Colònia de Sant Jordi, das allein 850.000 Euro im Jahr verschlinge und konzeptionell nicht durchdacht sei. So bleibe zu wenig Geld für das Wachpersonal, das illegalen Fischfang verhindern soll.

Der Besuch des Zentrums ist nach wie vor kostenlos. Zum Jubiläum wurden zudem Tage der offenen Tür, eine Veranstaltung zur Vogelkunde sowie Filmvorführungen ins Programm (PDF-Dokument, katalanisch) genommen.