Modenschauen in Paris, Mailand und London? Die kennt doch jeder. Aber wissen Sie, was die Models auf der Fashion Week in Mumbai oder Neu-Delhi über den Laufsteg tragen? Ziemlich farbenfrohe Kreationen aus Seide, Baumwolle und Crepe de Chine, bedruckt mit Blüten und Ornamenten, bestickt mit Perlen und Pailletten. Zur Zeit angesagte indische Desig­n­erinnen wie Ramma Gill oder Kavita Bhartia entwerfen zum Beispiel edle Kleider für große Auftritte, alltagstaugliche Blusen, Tops und Kaftans aus fließenden, schimmernden Stoffen sowie aufwendig gearbeitete Accessoires, etwa mit großen Steinen besetzte Gürtel und Handtaschen.

„Im Zeitalter der Modekaufhausketten wird es immer schwieriger, etwas Originelles zu finden", findet Piluca Osaba, die seit vielen Jahren durch Südasien reist und sich für indische Mode interessiert. Anfang 2000 war sie die erste Frau, die indische Desig­ner­kleidung nach Spanien importierte und in ihrer Boutique in Palma verkaufte. „Inzwischen sind noch zwei Filialen in Puerto Portals und Madrid dazugekommen", erzählt die Unternehmerin aus Logroño aus der Region La Rio­ja. Außerdem entwirft Piluca Osaba in jedem Jahr auch zwei eigene kleine Kollektionen. Dafür wählt sie Stoffe in Indien aus, lässt sie mit Mustern ihrer Wahl bedrucken und in zwei Ateliers in Neu-Delhi zu Kleidern, Blusen und Taschen verarbeiten.

„Die neue Frühjahrskollektion, die es wie immer in den Größen 36 bis 46 bei mir gibt, betont vor allem die weibliche Silhouette", so Piluca Osaba. Pastelltöne stehen im Vordergrund, ebenso wie auffällige Details, etwa aus Perlen gestickte Ornamente, mit Pailletten verzierte Bündchen und kunstvolle Stickereien an Kragen und Rocksäumen. Ab 66 Euro bis 600 Euro kostet ein indisches Designer-Stück bei Piluca Osaba, die keine Ethno-Kleidung verkauft, wie sie betont, sondern moderne Casual-Mode sowie einige opulente Cocktailkleider – schulterfrei, knöchellang oder asymetrisch geschnitten.

Die Inder verarbeiten gerne Seidenstoffe, die angenehm auf der Haut liegen und im Sommer sogar kühlen. So wird man bei Piluca Osaba nichts Synthetisches an der Stange finden, sondern ausschließlich Naturmaterialien wie Baumwolle, Seide, Chiffon, Crepe de China und Jersey. Die meisten Stücke kann man daher auch bedenkenlos in die Waschmaschine stecken. Neu in der aktuellen Kollektion sind Bikinis und Badeanzüge, in ebenfalls fröhlichen Farbkombinationen. Und in wenigen Tagen sollen noch Strohhüte aus Indien eintreffen, darunter auch ausladende Modelle, die man aber zum Glück problemlos zusammenrollen und in die Tasche stecken kann. „Das Design ist eine Sache", sagt Piluca Osaba, „die andere, die Qualität, die bei mir immer hochwertig sein muss." Ein Kleid oder ein paar Schuhe könnten daher vielleicht etwas mehr als anderswo kosten. „Doch dafür besitzt man etwas Exklusives, für mehr als nur eine Saison."

Piluca Osaba, Jaume III, 3, Palma, geöffnet Mo - Sa 10 - 20.30 h

und Local, 84, Puerto Portals, geöffnet Mo - So 11 - 22 h.

Tel. 971-71 52 27.