Santanyí hat sich in den vergangenen Jahren schwer gemausert, was vor allem der schön gestalteten Fußgängerzone samt Platz vor der Kirche zu verdanken ist. Viele Geschäfte haben sich hier angesiedelt, manche in weiser Voraussicht schon zuvor – so wie das „Camaleón", das Astrid Schrooten 2001 eröffnet hat.

Die 43-jährige Dortmunderin, früher selbst mal Model, hat eine Schneiderlehre und ein Studium für Gestaltung und Design absolviert und dementsprechend ein Händchen, wenn es darum geht, schicke Mode für verschiedene Geschmäcker auszusuchen. Zusätzlich zum „Camaleón" führt sie auch noch das „Aladin" direkt daneben und das „Moda Vinci" (nahe Altstadttor). Im „Moda Vinci" werden eher Girlies fündig, die preisgünstigere, bunte und hippe Mode suchen. Im „Aladin" gibt es zusätzlich zu etwas Ethno-Mode auch Bikinis, Strandkleider und ein wenig orientalische Dekoration wie Lampen und Tücher.

Doch ihr Liebling bleibt das „Camaleón". „Hier ist die Mode hochwertiger, das meiste aus Naturstoffen gefertigt." Der Altersdurchschnitt ihrer Kundinnen rangiere von ganz jung bis reif. „Ich führe Stücke von bis zu 20 Markenfirmen, alle handverlesen auf Messen ausgesucht. Aber es kommen auch Vertreter dieser Firmen, die mich mittlerweile kennen und mir ihre Kollektion anbieten."

Es gibt zudem eine Jeanslinie, Taschen, Schals, Lingerie und viele Schuhe jenseits vom Mainstream. Auch Lederwaren sind begehrt. „Die trage ich selbst gerne, und offensichtlich bin ich da nicht alleine", kommentiert Schrooten ihr Sortiment, in dem sich auch ­schicke Lederjacken und ausgefallene Stiefel finden. Ab Sommer wird sie mit einer eher rockigeren Jeans- und Lederlinie auch Männer einkleiden.

Angefangen hat vor Jahren alles mit einem Marktstand, der schon damals wie eine kleine Boutique mit Sofa und Umkleidekabine ausgestattet war. Der Kundenstamm wuchs rasch, ein Geschäft musste her. Heute kommen ihre Kundinnen von der ganzen Insel, und Schrooten nimmt sich Zeit für Stilberatung – auch unabhängig von den normalen Öffnungszeiten. „Das kann schon mal zwei, drei Stunden dauern, denn oft geht es um ein komplettes Outfit – vom BH bis zum Schuh." Die Damen vertrauen dem guten Geschmack von Schrooten, sie selbst ist die beste Werbung für ihre Geschäfte.

Ihr Tipp: Wer die größte Auswahl haben will – auch in Bezug auf Größen – sollte stets zu Anfang der Saison kommen, wenn die neue Kleidung eintrifft. Für den Frühling rät Schrooten zu Leinen in Naturtönen, zu schmalen Hosen, kombiniert mit kurzen Trenchcoats in Beige/Graublau. Spitze bleibt spitze, mal romantisch, mal elegant im kleinen Schwarzen. Auch der weit geschnittene bunte Hippie-Look ist mal wieder en vogue, mit Batikdesign, vor allem aber mit großformatigen Blumenprints. Und natürlich darf der Schlapphut dazu nicht fehlen.