Wer in den Süden zieht, der will auch mit südländisch-mediterranem Flair wohnen. Das Angebot an romantischen Altbauwohnungen in Palmas historischem Stadtzentrum sei eher klein, erklärt Steffen Döhne von Mallorcas Mietbörse. Und Magda Pajor von Atlas Intereuro bestätigt: „Die Nachfrage nach hübschen Altstadtwohnungen in Palmas historischem Zentrum übersteigt seit Jahren das Angebot."

Die Immobilientour mit Steffen Döhne beginnt auf der Plaça del Mercat in Palma. Wohnen im Süden, das stellt man sich so vor: Zimmer mit drei Meter hohen Decken und Holzbalken. Ein Schlafzimmer, in dem man morgens die bodentiefen Fenster und Holzläden aufstößt, um die Sonne reinzulassen. Optional: antike Fliesenböden, Dachterrasse, Kamin. Pflicht: Vor der Haustür liegen Bars, Boutiquen und Restaurants und auch Galerien sind nur einen Steinwurf entfernt.

Das erste Objekt: eine kleine möblierte Wohnung in einer ruhigen Nebenstraße der Plaça del Mercat. Einfach, bezahlbar und mittendrin. Durch eine winzige Holztür betritt man den Hausflur und steigt die schmale Stiege bis zur dritten Etage hoch. Hinter der Wohnungstür liegen 45 Quadratmeter Wohlfühlfläche, verteilt auf zwei Zimmer plus renoviertem Bad mit Dusche. Nicht viel, aber dank günstigem Schnitt und pfiffiger Einrichtung akzeptabel. Flur, Wohnzimmer und amerikanische Küche mit Einbauschränken gehen ineinander über. Das Schlafzimmer liegt separat mit Fenster auf die Gasse. Preis: 560 Euro/Monat kalt inklusive Holzdecken, Ledersofa und Klimaanlage.

Großzügig und nobler geht´s da schon an der Plaça de Quadrado zu. Durch eine doppelflügige massive Holztür gelangt man in ein großzügiges Treppenhaus mit Aufzug. In der obersten vierten Etage liegt die 70 Quadratmeter große möblierte Wohnung für 1.000 Euro/Monat. Von einem Flur gehen Türen in Wohnzimmer, Küche und den Gästetrakt inklusive Schlaf- und En-suite-Badezimmer ab. Der Wohnraum hat Schräge und Blick auf den hübschen Platz. Von hier gelangt man ins Schlafzimmer, zu dem ein Bad mit großer Eckbadewanne gehört. Auch die hochwertigen Wandfliesen, verputzten Wände in Wischoptik und Parkettböden gefallen – eigentlich eine perfekte Wohnung, wenn die Einrichtung nicht etwas zu klassisch-traditionell wäre.

Ob man mit den Vermietern diesbezüglich reden könne? Eher unwahrscheinlich, dass die Platz haben, die Möbel unterzustellen, glaubt Döhne. Aber nachzufragen lohnt sich immer. Manchmal sind auch Mietpreise verhandelbar. Letztens konnte eine Mieterin die Monatsmiete um 100 Euro drücken, weil sie sechs Mieten im Voraus bezahlte. Statt eine maximale Mietrendite zu erzielen, geht den Vermietern heute maximale Sicherheit vor.

Letzter Termin: das hippe Fischerviertel Santa Catalina. „Seit Jahren Kult, und das bleibt auch erst mal so", sagt Döhne. Hier wohnt die internationale Boheme mit etwas weniger Geld. Denn: Außerhalb des Innenstadtringes Avenidas halbiert sich der monatliche Mietpreis im modernisierten Altbau fast um die Hälfte. Hier zahlt man nur rund 6,30 Euro pro Quadratmeter, während in Palmas Altstadtkern 12 Euro pro Quadratmeter für vergleichbaren Wohnraum verlangt wird (Mietspiegel Stand 2010).

Das Haus, in dem sich die Wohnung in Santa Catalina befindet, wird gerade renoviert. Die Wohnungstür mit einer alten Drehschelle öffnet sich in ein 100 Quadratmeter großes unmöbliertes Apartment mit teilweise Natursteinwänden, Fliesenböden, Holzbalkendecken und einem Galerie-Atelier. Zur Küche mit Kamin gehört auch eine Dachterrasse mit Blick in den grün-chaotischen Hinterhof. Es gibt ein großes Bad mit Badewanne, ein Gästezimmer oder Büro, einen Wohnraum mit antikem Ofen sowie ein Schlafzimmer mit bodentiefen Fenster mit Doppelverglasung zur Plaça Progrés raus. Mietpreis: 950 Euro/Monat. „Bei diesem Objekt zählen vor allem die Details", sagt Steffen Döhne. Wie die original halbrunden Fensterformen, die alten Holztüren und Böden und ein ehemaliger Brunnen auf der Terrasse, der jetzt als Schrank dient. Keine Frage: Diese Wohnung hat viel zu erzählen. Geschichten vom Leben im Süden.