Die mittelschwere Tour beginnt unterhalb des Klosters Sant Salvador bei einer Parkbucht. Von dieser begibt man sich auf der Straße rund 50 Meter abwärts und biegt rechts auf einen gepflasterten Stufenweg ab, der wenig später zu dem Kreuz „Es Picot“ führt. Das riesige, weithin sichtbare Monument wurde im Jahr 1957 erbaut. Davor waren ein Holzkreuz aus dem 19. Jahrhundert und ein weiteres aus einer Eisen- und Kupferlegierung bei Blitzeinschlägen zerstört wurden.

Von der Balustrade, die um das Kreuz errichtet wurde, hat man einen herrlichen Weitblick auf den Norden und Nordosten der Insel. Die Sicht reicht bis zur Bucht von Alcúdia mit den Halbinseln Sa Victòria und Ferrutx. Im Osten ist das Meer bei Portocolom auszumachen. Im Westen und Nordwesten erheben sich die Tausendergipfel Puig de Massanella und Puig Tomir.

Vom Kreuz „Es Picot“ ist der Gebäudekomplex des Monestir de Sant Salvador auf der Zufahrtsstraße nach wenigen Minuten erreicht. Die Gründung des Klosters geht auf das Jahr 1348, dem Jahr der schwarzen Pest, zurück. Der tödlichen Krankheit waren 900 Bewohner von Felanitx zum Opfer gefallen. Zunächst bestand die Ermita nur aus einer Kapelle und einem kleinen Wohnhaus. Auch ein Brunnen war vorhanden. Im Lauf der Jahrhunderte wurde die Anlage - auch zum Schutz vor Piratenüberfällen - mehrmals umgebaut und erweitert. Im Frühjahr 2008 wurden die modernisierten Hotelzimmer des Klosters und ein zweites Restaurant eröffnet.

Die Kirche ist zwischen den Jahren 1707 und 1734 entstanden. Ihr Schmuckstück ist die Madonna im Strahlenkranz. Auch ein Altar mit figurenreichen Szenen aus dem Leben Christi sollte man sich ansehen. Die letzten Eremiten haben das Kloster 1992 verlassen. Sie gehörten den Orden Sant Pere und Sant Pau an.

Sant Salvador ist immer auch Ziel von Radfahrern, die sich die steilen Kehren zum Kloster hinaufquälen. In der Eingangshalle können sie einen Blick auf hinter Glas verwahrte Trikots eines berühmten Kollegen werfen. Er heißt Guillem Timoner, ist in Felanitx geboren und hat in seiner Radsportdisziplin Steherrennen sechs Weltmeistertitel errungen und mehrere Geschwindigkeitsweltrekorde aufgestellt.

Ganz am Ende des Parkplatzes des Klosters befindet sich das 37 Meter hohe Christus-Denkmal ­„Cristo Rey“, das 1934 eingeweiht wurde. Von hier oben ist der Ausblick nach Süden und Südwesten atemberaubend. So sind das Feuchtgebiet Salobrar de Campos und der Strand Es Trenc mit seinen Dünensystem zu erkennen. Der Archipel Cabrera ragt mit seinen kleinen und großen Inseln aus dem Meer. Bei klarer Sicht ist sogar die Silhouette des Puig de Galatzó zu erkennen.

Vom Denkmal „Cristo Rey“ begibt man sich wieder in Richtung des Klostereingangs und biegt auf der Höhe eines Sendemastes links auf einen Pfad ab. Dieser verläuft - vorbei an ­Tischen und Bänken - kurz abwärts und dann geradeaus. Wenig später wird bei einer Gabelung ein Steinmännchen, das nach rechts verweist, ignoriert. Schließlich gelangt man zu einem Sattel, von dem in der Ferne der Festungsfelsen mit dem Castell de Santueri zu sehen ist.

Nun führt eine steinige Piste entlang von Stützmauern in engen Kehren sehr steil nach unten. Nachdem ein offenes Tor passiert worden ist, wird nach etwa zehn Minuten der Sattel Collado de Son Gall erreicht. Hier befinden sich ein Eisentor und eine Steinpyramide. Von dem Collado wandert man dann auf einem Pfad geradeaus weiter (rechts den Abzweig ignorieren). Dieser verläuft in ständigem Auf und Ab bis zu einer Wegteilung. Hier ist links ein Pfad mit roten Klecksen nicht zu beachten und stattdessen geradeaus (Steinmännchen) weiterzuwandern.

Nach wenigen Minuten wird ein breiter Weg erreicht, bei dem rechts abzubiegen ist. Links ist ein mit roten Markierungen versehener Pfad wiederum zu ignorieren. Die Waldpiste schlängelt sich nun unterhalb des Berges Puig de sa Comuna Grossa in einigen Kurven aufwärts und verengt sich dann zu einem Pfad (Steinmännchen, roter Klecks an Kiefernstamm). Der Trampelpfad führt nach einer Viertelstunde zu einem weiteren Sattel. Auch hier ist wiederum das Castell zu erblicken, dessen Lage man sich zur Orientierung einprägen sollte.

Nun beginnt auf einer sehr rutschigen Piste (rote Punkte, Steinmännchen) ein Steilabstieg zu einer Begrenzungsmauer mit einem Durchlass. Kurz darauf gelangt man zu einer breiten Fahrbahn und biegt dort rechts (Steinmännchen) ab. Die Route verläuft jetzt wieder aufwärts bis zu einer Mauer mit einer Öffnung. Von dort aus (Steinmännchen) geht es dann zu einem breiten Fahrweg.

Der Wanderer befindet sich jetzt auf dem Sattel Coll de sa Rota Penjada, biegt dort rechts ab und erreicht nach 200 Metern die Zufahrtsstraße zum Castell de Santueri, auf der links noch ein steiler Aufstieg bis zur Aussichtsplattform des Castell zu bewältigen ist. Hier bietet sich aus einer Höhe von über 420 Metern ein imposanter Ausblick auf das Meer bei Cala d’ Or und den Naturpark Mondragó.

Das Castell de Santueri kann zur Zeit leider nicht betreten werden, da einige der Mauern stark einsturzgefährdet sind. Deshalb sollte der Wanderer es nicht versäumen, die Höhle Cova Calenta zu besichtigen. Die Grotte erreicht man rechts von der Plattform zunächst auf einem Pfad, dann über eine einfache Felspassage und auf einem weiteren Trampelpfad. Die riesige Höhle ist bis zu 50 Meter tief und bis zu 20 Meter hoch. Archäologische Funde beweisen, dass sich in der Cova Calenta schon 1.800 v. Chr. Menschen aufgehalten haben.

Information

Wegstrecke: 9 km (hin und zurück)

Nettogehzeit: 3 Stundr

Höhenunterschied: 250 Meter

Anfahrt von Palma: Auf der Ma-19 nach Campos, dort auf der Ma-5120 nach Felanitx. Dort auf der Ma-4010 Richtung Portocolom. Bei dem Schild „Sant Salvador“ dann auf der Ma-4011 bis zu einer Parkbucht unterhalb des Klosters fahren.

Tourencharakter: Mittelschwere Wanderung auf steinigen Pfaden und breiten Wegen. Rückweg auf der Hinroute. Beim Rückweg sind zwei Steilaufstiege zu bewältigen.

Ausrüstung: Wanderstiefel.

Einkehr: Bars und Restaurant in der Ermita.

Zimmervermietung im Kloster. Reservierungen unter Tel.: 605-04 14 99 oder 625-42 39 48.