Nach einer Zwangspause wegen der Pandemie im vergangenen Jahr konnte die MZ kulturelles, unternehmerisches und soziales Engagement am Donnerstag (30.9.) endlich wieder belohnen: Zum dritten Mal wurden auf dem Weingut Castell Miquel bei Alaró Menschen geehrt, die sich über nationale Zugehörigkeiten und kulturelle Eigenarten hinweg um das Zusammenleben und Wohlergehen auf der Insel verdient gemacht haben. Die Auszeichnung erhielten in diesem Jahr der Sportveranstalter Edwin Weindorfer, der Publizist Axel Thorer und die Gründerinnen der Stiftung Hope Mallorca: Heimke Mansfeld, Jasmin Nordiek und Sonja Willner.

Nach einem Begrüßungsumtrunk bei traumhafter Sicht auf die Weinberge von Castell Miquel und Berge von Alaró stimmte Cellistin Bárbara González die rund 120 Gäste mit einer Suite von Bach auf den offiziellen Teil der Preisverleihung ein. Erneut führte Moderatorin Lexa Wilms dreisprachig und ebenso gewandt wie humorvoll durch das Programm. Unter den Gästen waren auch Mercedes Garrido, Präsidialamtsleiterin und balearische Ministerin für öffentliche Verwaltung. Gastgeber war erneut Michael Popp, Besitzer des Weinguts Castell Miquel und Vorstandsvorsitzender des Herstellers pflanzlicher Arzneimittel Bionorica.

MZ-Chefredakteur Ciro Krauthausen begrüßte das Publikum und die Preisträger mit einer kurzen Einführung dazu, wie die Zeitung die Preisträger auswählt. Über wen hat die MZ selbst in den vergangenen Monaten wiederholt positiv berichtet? Welche möglichen Preisträger werden von Gesprächspartnern, die sich gut auskennen, vorgeschlagen? Wer hat es verdient, für seine Leistung von der deutschsprachigen und mallorquinischen Öffentlichkeit gesehen und geehrt zu werden? Schließlich gehe es darum, "Mallorca das zurückzugeben, was Mallorca uns gibt", wie es Krauthausen formulierte.

Gastgeber Michael Popp war bei seiner Rede im Anschluss sichtlich erfreut darüber, dass nach fast zwei Jahren "Ruhe" auf der Bodega endlich wieder gefeiert werden könne. Auch das Weingut habe sehr unter der Pandemie gelitten, erzählte er dem Publikum. "Auf dem Jahrgang 2019 sind wir weitgehend sitzen geblieben", so der Besitzer des Weinguts, das in normalen Jahren eng mit der Gastronomie zusammenarbeitet.

Von den nicht immer ganz einfachen Beziehungen zwischen den Mallorquinern und den Ausländern berichtete der Autor und Journalist Axel Thorer in einem Präsentationsvideo sowie in seiner Dankesrede für den "Preis für kulturelle Vermittlung". Seine Großmutter wanderte 1958 nach Mallorca aus, er selbst verfasste 1966 seinen ersten Artikel über die Insel. Seither hat er in seinen vielen journalistische Stationen ungezählte Artikeln über die Insel veröffentlicht, Bücher geschrieben, Geschichten erzählt. Mit einem phänomenalen Gedächtnis ausgestattet hat er ein enzyklopädisches Wissen über die Insel angehäuft und es meisterhaft an seine Leser weitergegeben. Damit hat er die Faszination genährt, die viele seiner Landsleute für Mallorca empfinden, vor allem aber erheblich zum Verständnis dieser Insel beigetragen. "Ich möchte nicht wo leben, worüber ich nichts weiß", sagt er in dem Video. Die ganze Rede von Axel Thorer können Sie in einem separaten Artikel nachlesen.

Der Preis für unternehmerische Leistung ging an Edwin Weindorfer. In seiner Rede kam er als ehrgeiziger und stolzer Sportveranstalter herüber, zu Recht. Über 100 Fernsehsender weltweit haben das von ihm organisierte ATP Tennisrasenturnier in Santa Ponça, die Mallorca Championships, übertragen. Der Österreicher arbeitet daran, Santa Ponça zu einem Zentrum des internationalen Spitzensports zu machen. Neben dem ATP-Turnier der Herren bereicherten Weindorfer und sein Team die Insel auch schon mit einem WTA-Tennisturnier der Damen. In den kommenden Wochen folgen eine Station der European Tour im Golf sowie am 1. Oktober die Eröffnung des neuen Mallorca Country Clubs. Hier geht's zum Präsentationsvideo von Michael Wrobel.

Als die dritten Preisträger, die Gründerinnen der Stiftung Hope Mallorca, ausgezeichnet in der Kategorie Soziales Engagement , in einem weiteren Video präsentiert wurden, schwang die Stimmung kurz um. Eine durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie in Not geratene Frau berichtete darin von ihren Zukunftsängsten. Sie habe eine Hypothek zu zahlen, ein Kind und wisse nicht, wie sie sich die Miete künftig leisten solle. "Die Menschen auf Mallorca brauchen uns immer noch. Die kurze Sommersaison reicht nicht", machte Heimke Mansfeld, eine der drei Gründerinnen anschließend in ihrer Dankesrede klar. Die Initiative, die mittlerweile eine Stiftung ist, hatte in einer kleinen Garage angefangen, Lebensmittel für Bedürftige zu sammeln. Mittlerweile versorgt ein Team aus über 200 Freiwilligen an sieben Verteilstationen auf der ganzen Insel fast 5.000 Menschen. "Es liegen emotionale zwei Jahre hinter uns. Ihr alle seid Hope", bedankte sich auch die Rechtsanwältin Sonja Willner beim Publikum. "Solange wir gebraucht werden, sind wir auch in Zukunft da", so ihr Versprechen. Die Mallorca Zeitung sei Hope-Partner der ersten Stunde gewesen, bedankte sich Jasmin Nordiek bei der MZ.

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Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung ging es gemeinsam zum Plausch und Abendessen hinaus auf die Terasse. Unter den Gästen war auch der ehemalige MZ-Preisträger und Unternehmer Franz Kraus (Fet a Sóller), Unternehmer Helmut Clemens, der in einer Vorjahresausgabe mit dem MZ-Preis gewürdigt wurde, Schlagersänger Peter Wackel sowie Sandra Seeling Lipski, Gründerin und Leiterin des Evolution Film Festival, Sänger Dennis Mansfeld und Will Kauffmann, Gründer der Kulturfinca. Auch zehn Gäste, die Eintrittskarten für die Veranstaltung gewonnen hatten, die von Línea Directa Aseguradora zur Verfügung gestellt wurden, feierten mit.

Ermöglicht wurden die MZ-Preise auf Castell Miquel dank der großzügigen Unterstützung durch Bionorica, dem Weingut Castell Miquel und Línea Directa Aseguradora. Auch den Veranstaltungsspezialisten MBS Eventos und Trui, Catering Aire, dem Busunternehmen Roig, Apunto Azafatas sowie den Getränkemarken Coca Cola und Bliss sei an dieser Stelle gedankt.