Es kommt knüppeldicke für Flugpassagiere auf Mallorca: Nachdem bereits vergangene Woche die Mitarbeiter von Ryanair und Lauda Air insgesamt 15 Streiktage ab Freitag (24.6.) bis Ende Juli angekündigt hatten, zieht nun Easyjet nach. Die Gewerkschaft USO rief am Dienstag (21.6.) die 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dazu auf, an neun Tagen im Juli jeweils 24 Stunden zu streiken. Der Ausstand betrifft neben Mallorca auch die Flughäfen in Barcelona und Málaga.

Als Grund für diese drastische Maßnahme gab die Gewerkschaft die stockenden Verhandlungen um einen neuen Tarifvertrag an. "Die Firma zeigt bislang kein Interesse daran, über eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen der Angestellten in Spanien zu sprechen", erklärte Generalsekretär Miguel Galán. Der Gewerkschaft gehe es darum, ähnliche Bedingungen wie die Mitarbeiter in Frankreich oder Deutschland zu erreichen. Man versuche bereits seit Februar, mit dem Unternehmen zu verhandeln. "Bislang erfolglos", so Galán.

Grundgehalt von 950 Euro

Die Mitarbeiter in Spanien bekommen laut Gewerkschaftsangaben aktuell ein Grundgehalt von 950 Euro. Das seien 850 Euro weniger als in anderen europäischen Ländern und das niedrigste Grundgehalt in Europa. Hinzu kämen Zuschläge je nach Anzahl der gearbeiteten Stunden. "Das Problem ist, dass sich unseren Basen in sehr teuren Städten befinden", so Galán. "Mit dem Grundgehalt kann man kaum seine Miete zahlen. Wer viel fliegt, kann seine Rechnungen zahlen. Aber das geht auf Kosten der Ruhezeiten."

Die Gewerkschaft fordert neben einer Verbesserung der Gehälter auch eine Begrenzung der Anzahl an Stunden, in denen gearbeitet werden darf, so wie es in vielen europäischen Ländern Praxis ist. Neben zahlreichen anderen Verbesserungsvorschlägen sollen auch die Uniformen einmal pro Jahr ausgetauscht werden.

Streiktage fallen mit denen von Ryanair und Lauda zusammen

Konkret sind der 1., 2., 3., 15., 16., 17., 29., 30. und 31. Juli betroffen. Einige dieser Tage fallen mit den Streiks der anderen Fluglinien zusammen. Für Lauda hatte die Gewerkschaft folgende Streiktage ausgerufen: 2., 3., 9., 10., 16., 17., 23., 24., 30. und 31. Juli. Die Ryanair-Mitarbeiter wollen am 24., 25., 26. und 30. Juni sowie 1. und 2. Juli in den Ausstand treten.

Auch bei den anderen beiden Fluglinien ist der Grund für die Streiks das Stocken der Verhandlungen beim Tarifvertrag. Unklar ist derzeit noch, inwieweit die Fluglotsen ebenfalls streiken werden. Eine Entscheidung ist für kommende Woche geplant.