Sie gehört zu Lilli, einem kleinem Mischlingswelpen, der unerwartet bei der Familie sein neues Zuhause auf einer Finca in der Nähe von Porreres gefunden hat. Während Lilli sich pudelwohl fühlt und von der Hovawart-Hündin Bonnie adoptiert worden ist, sucht die Familie noch nach Adoptiveltern und Flugpaten für die beiden anderen Welpen. Eine weitere Hündin ist bereits nach Deutschland geschickt worden.

Die Geschichte nahm auf Sineus Wochenmarkt ihren Anfang. Dort kann man mittwochs einem bunten Treiben beiwohnen, bei dem die Bauern aus dem Umland für die Urlauber einen Tiermarkt nachstellen: Esel, Hühner, Schweine, Ziegen - und hin und wieder stehen auch Pappkartons herum, in denen Hundewelpen angeboten werden.

Ein Besuch, der vor allem bei Kindern gut ankommt. Das wissen auch die Bauern, die ihre Welpen aus den Pappkartons holen und den jungen Marktbesuchern in die Arme drücken. ýMeistens bieten die Händler ihre Welpen als Rassehunde an. Und wenn jemand fragt, ob es sich um einen Cockerspaniel handelt, sagen sie ?sí, sí´. Und fragt der nächste, ob es

Retriever-Welpen sind, sagen sie auch ?sí, sí´", erzählt Ralf Lodders. Er hat schon gesehen, dass vermeintliche Rassehunde für bis zu 300 Euro angeboten werden. Verglichen mit deutschen Preisen wäre dies bei einen echten Rassehund mit Papieren ein Schnäppchen.

An einem Mittwoch, Anfang Juli, besuchte Ralf Lodders mit seiner Familie den Tiermarkt. An einem Stand bot ein Bauer fünf Welpen für zehn Euro an. ýSie waren so billig, weil man ihnen gleich ansah, dass es keine Rassehunde waren und der Bauer sie nur noch loswerden wollte", meint Lodders. Töchter Shirley und Shaniqua waren beim Anblick der süßen Welpen gleich hin und weg.

Während die Kinder mit den Tieren schmusten, packte der Bauer seine Sachen ein. ýDann stieg er in sein Auto und fuhr ab", erinnert sich Lodders. Zurück blieben die verdatterten Deutschen mit vier kleinen struppigen und verflohten Problemen. Eine Mallorquinerin, die den fünften Welpen genommen hatte, klärte die Familie auf: ýEr hat zu mir gesagt: Sag den Deutschen, sie sollen die Welpen untereinander aufteilen." Ralf Lodders rief eine befreundete Tierschützerin auf der Insel an, die ihm riet, die Tiere erst mal mitzunehmen.

Zu Hause wurden die Welpen von Flöhen befreit und ein paar Tage später in der Tierklinik von Felanitx untersucht. Dort erhielten sie auch einen EU-Heimtierpass, den vorgeschriebenen Mikrochip und ein Gesundheitszeugnis.

Eine Woche blieben die Tiere auf der Finca in Porreres, dann nahm eine befreundete Hamburger Familie, die bei den Deutschen auf Mallorca ihren Urlaub verbracht hatte, einen Hund, der auf den Namen Paul getauft wurde, mit nach Deutschland. ýUnd bei uns hat sich auch ganz schnell herausgestellt, dass sich meine Kinder von Lilli nicht mehr trennen wollten", sagt Lodders.

Jetzt sucht Ralf Lodders nach Flugpaten für Leni, für die es bereits eine Familie in Hamburg gibt, die sie aufnehmen würde. ýUnd dann haben wir noch Luna, die vierte im Bunde. Was mit ihr geschieht, wissen wir noch nicht." Die Hoffnung bleibt, dass sich noch ein Tierfreund für den kleinen Mischling findet.

Mögliche Flugpaten oder Tierfreunde, die sich der kleinen Leni annehmen möchten, können sich bei Ralf Lodders unter der Telefonnummer 971-64 74 78 melden. In der Druckausgabe lesen Sie außerdem:

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