Donnerstagnachmittag (13.1.) in Santa Ponça. Der Ort im Südwesten von Mallorca befindet sich im Winterschlaf, viele Bars sind verrammelt. Auch die Fans von Daniela Katzenberger drücken sich die Nase platt an der verschlossenen Tür ihres Cafés. Die Sichtfenster sind mit Bildern der „Auswanderin" verklebt. Auf einem weißen Zettel neben der Tür steht in schwarzen Druckbuchstaben: „Das Café ist derzeit geschlossen. Wir eröffnen wieder am 1. April."

Komisch, dabei hatte die TV-Blondine doch angekündigt, ihr Lokal ganzjährig offen zu halten. Im Inneren des Cafés brennt Licht. Dort sitzen sechs Mitarbeiter. Nach kurzem Klopfen öffnet einer die Tür. Eine Auskunft, wie es mit dem Café weitergeht, will er aber nicht geben. Man sei zu beschäftigt. Vier Tage wolle man sich hier besprechen, während dieser Zeit sei auch eine telefonische Auskunft leider nicht möglich.

Nächste Anlaufstelle im Zuge der Recherche ist das Restaurant „Meson la Brasa" gleich nebenan. Dort sitzen ein paar Gäste bei Bier und Kaffee. Nein, sie wüssten nicht, was da gerade passiert im Café Katzenberger. Es sei der erste Tag, an dem sich dort etwas tue, nachdem Ende Dezember geschlossen worden war. Auch die Besitzerin zuckt nur die Schultern. „Wir reden eigentlich kaum

miteinander." Nicht etwa, weil sie etwas gegen das Café habe: „Im Gegenteil, je mehr Leute kommen, desto besser", findet sie. Sie spekuliert darauf, dass von der Gästeschar, die das Café Katzenberger normalerweise belagert, auch Kunden fürs eigene Geschäft abfallen.

Vielleicht weiß Katzenbergers Management in Leipzig mehr. Die offizielle Version dort: Das Freidach für die Terrasse werde jetzt gebaut. Weil der Innenraum nur Platz für wenige Gäste biete, hätten Daniela Katzenberger und ihr Geschäftspartner die Terrasse überdachen wollen. Deshalb sei das Café geschlossen. Im April solle mit einer Party die Wiedereröffnung gefeiert werden. Dazu werde dann auch Katzenberger persönlich erscheinen.

Der „Bild"-Zeitung gegenüber hatte es zeitgleich geheißen: Der Antrag, die Terrasse zu überdachen, sei von den Behörden abgelehnt worden. Eine Stellungnahme der Gemeinde Calvià zu dem Thema ist auf die Schnelle nicht zu bekommen.

Dass eine längere Schließung des Cafés nicht geplant war, geht aus einem Interview hervor, das Daniela Katzenberger der Zeitschrift „In" gab. Darin sagte sie: „Wir haben extra winterfeste Lounge-Möbel für draußen gekauft. Schön kuschelig. Die stehen jetzt im Keller und stauben ein."

Besonders schlimm findet Katzenberger es übrigens nicht, dass sie ihr Café im Winter schließt. „Wenn man zu viel von einer Sache bekommt, ist es auch irgendwann nicht mehr so interessant", sagte sie „In". Und weiter: „Das ist wie mit meiner Liebe zu Freizeitparks: Wenn ich jeden Tag in den Holiday Park gehen würde, säße ich bald gelangweilt in der Achterbahn. Wenn wir wieder eröffnen, gefällt es den Leuten nach einer Pause noch besser als vorher."

Sie hat zurzeit ohnehin andere Pläne. Der Produzent der Fernsehserie „Goodbye Deutschland", in der sie eine Hauptrolle spielt, fliegt mit ihr Ende Januar in die USA. Scheinbar um nach neuen Formaten für sie zu suchen. Abwarten, ob sie dann überhaupt noch Lust hat auf ihr Café.