40 Kinder aus dem Gebiet des Unglücksreaktors von Tschernobyl sind am Wochenende (9./10.7.) für einen sechswöchigen Aufenthalt auf Mallorca angekommen. Die 22 Kinder aus der Ukraine und 18 aus Weißrussland sollen während ihres Aufenthalts auf der Insel ihre Abwehrkräfte stärken und Abwechslung zum Alltag in ihrer Heimat finden. Es handle vorwiegend um Waisenkinder sowie solche aus Problemfamilien, heißt es bei der Organisation Per Ells, die seit sechs Jahren die Reisen organisiert. Wegen der Spätfolgen der Reaktorkatastrophe vor 25 Jahren litten die Kinder unter zahlreichen gesundheitlichen Problemen. "Sie bekommen sonst fast nie Gemüse oder Fisch auf den Tisch", sagt Esperança Seguí von der Organisation. "Nach diesem Aufenthalt auf Mallorca sind sie gestärkt für das restliche Jahr."

Die Vereinigung hat 70 Mitglieder. Per Ells kommt für die Reise- und Unterbringungskosten auf, die Pflegeeltern beteiligen sich zudem an einem Teil der Flugkosten. Viele Pflegeeltern haben bereits sehr gute Erfahrungen mit den Kindern gemacht, wie sie berichten: Zwar mache man sich im Vorfeld viele Gedanken zum Beispiel über die Verständigung. Die Gestik reiche jedoch in der Regel aus, und die Kinder schnappten viel Spanisch auf. Zudem sei es eine einmalige Erfahrung, wenn die Kinder zum Beispiel zum ersten Mal das Meer sehen.