Es waren Sternstunden des deutschen Fernsehens, als Thomas Gottschalk 2010 hoch zu Pferde oder vergangenes Jahr auf einer Harley in die Stierkampfarena von Palma einzog. Bislang fünf Mal ist „Wetten, dass ..?" von ­Mallorca aus gesendet worden – die Show war auf dem besten Wege, zu einem festen Bestandteil des Insel­sommers zu werden. Dieses Jahr aber wird daraus wohl nichts, und das obwohl das ZDF nun mit Markus Lanz offensichtlich einen Nachfolger für Gottschalk gefunden hat.

ZDF-Sprecher Peter Gruhne mag sich noch nicht definitiv festlegen, sagt aber gegenüber der MZ: „Gegenwärtig sieht es so aus, als gäbe es in diesem Sommer kein ´Wetten, dass ..?´ auf der Insel."

Die Fernsehshow wird mit dem neuen Moderator wohl erst im Herbst auf die Bildschirme zurückkehren. ZDF-Sprecher Gruhne wollte die Personalie Markus Lanz zwar noch nicht bestätigen, doch in den deutschen Medien gilt es als ausgemacht, dass der 42-Jährige die Sendung übernimmt. Auch seine Vorgänger hegen keine Zweifel mehr. Thomas Gottschalk wünschte dem „ausgesprochen sympathischen Kollegen" in seiner neuen ARD-Show bereits alles Gute. Und auch „Wetten, dass ..?"-Erfinder Frank Elster fand warme Worte für den gebürtigen Tiroler: „Ich freue mich auf Markus Lanz, er hat meine ganze Sympathie."

Es war vor allem Thomas Gottschalk selbst, der sich immer für Palma als Drehort eingesetzt hatte. Schon im vergangenen Herbst waren Gerüchte laut geworden, das ZDF könne der Stierkampf­arena nach seinem Abschied den Rücken kehren. Allerdings gibt es ein Problem: Der Vertrag zwischen den Betreibern der Arena und dem ZDF läuft noch bis 2013. Zu der Frage eventueller Entschädigungen will sich keine der beiden Seiten äußern.

Sollte die Sendung in diesem Jahr ausfallen, wäre das für Mallorca ein herber Verlust. Denn der Werbeeffekt für die Insel war bei durchschnittlich 10 Millionen TV-Zuschauern unbezahlbar. Zudem kamen viele der 9.200 Zuschauer extra aus Deutschland angereist, um Gottschalk in der Arena live mit zu erleben. Die Urlauber blieben im Schnitt drei bis vier Tage auf der Insel. Über ihre Ausgaben vor Ort freuten sich nicht nur Hoteliers, sondern auch Geschäftstreibende und Restaurantbesitzer.

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