In einem beispiellosen Akt hat der spanische Monarch am Mittwoch (18.4.) öffentlich um Verzeihung für seine Elefanten-Jagd in Botswana gebeten. Im Krankenhaus von San José in Madrid, wo er wegen eines Hüftbruchs während der Afrika-Reise fünf Tage lang gelegen hatte, sagte der 74-Jährige, dass er die Jagd auf Elefanten sehr bedauere. "Ich habe mich geirrt, und es wird nicht wieder geschehen", so Juan Carlos. Im übrigen habe er sich gut erholt und verspüre den Wunsch, seine Amtsgeschäfte rasch wieder aufzunehmen.

Umfrage: Ist die Kritik an der Safari-Reise des Königs berechtigt?

Die oppositionellen Sozialisten hatten zuvor dem Königshaus empfohlen, sich selbstkritisch über die Reise zu äußern. Die konservative Regierung unter Ministerpräsident Mariano Rajoy verlangte dagegen Respekt vor der Würde des Staatschefs.

Balearen-Premier José Ramón Bauzá (Volkspartei) hatte am Montag (16.4.) geäußert, dass er persönlich keine Elefanten töten würde. Ansonsten wollte er sich zum Privatleben von Juan Carlos nicht weiter äußern. Ramón Aguiló, sozialistischer Ex-Bürgermeister von Palma, sagte, dass durch die problematische Safari die Krone in Gefahr gebracht werde, weil sich die Menschen emotional immer weniger mit ihr verbunden fühlten.

Im Zusammenhang mit der Elefanten-Jagd des Königs rückt zudem zunehmend der Name einer Deutschen und eines arabischen Geschäftsmanns in den Vordergrund.

Bereits am Wochenende hatte es deutliche Kritik an der Elefantenjagd gegeben: Die Umweltschutorganisation Gob auf Mallorca sprach von einem "beschämenden" Verhalten des Monarchen, der auch Ehrenpräsident der Umweltschutzorganisation WWF ist. Tomás Gómez, Chef der Sozialistischen Partei in Madrid, brachte sogar eine mögliche Abdankung von Juan Carlos ins Spiel. Diese Frage müsse sich jetzt das spanische Königshaus stellen. Odón Elorza, sozialistischer Ex-Bürgermeister von San Sebastián, sagte: "Dies ist nicht gut für das Image der Monarchie."

Den letzte öffentlichen Auftritt vor dem Unfall in Afrika hatte Juan Carlos am Ostersonntag in Palma de Mallorca, als er zusammen mit Mitgliedern seiner Familie der Messe in der Kathedrale beiwohnte. Anschließend flog der König nach Madrid, wo er einen Privatjet nach Afrika bestieg.

Der Enkel des Monarchen, Felipe Juan Froilán, wurde unterdessen wieder aus einem Krankenhaus in Madrid entlassen. Der 13-Jährige hatte sich mit einem für ihn verbotenen Gewehr auf einer Finca bei Soria in Anwesenheit seines Vaters Jaime de Marichalar aus Versehen in den Fuß geschossen.