Boris Becker macht es weiter spannend: Eine Frist, wonach er bis zum 15. Oktober endlich seine restlichen Finca-Schulden in Höhe von 555.000 Euro an eine Baufirma zahlen hätte sollen, ließ er abermals verstreichen. Das bestätigte der Anwalt seiner Gläubiger, Carlos de la Mata - der sich das nicht gefallen lassen will. Er hat bereits neue juristische Schritte in die Wege geleitet, um den Ex-Tennisstar zur Zahlung seiner Schulden zu zwingen. Die Luxus-Villa bei Artà bleibt deshalb vorerst gepfändet, sodass erneut eine Zwangsversteigerung droht, die Carlos de la Mata bereits beantragt hat.

Ende September hatte Becker - wenn auch mit einigen Tagen Verspätung - die rund 330.000 Euro, die er einer Gartenbaufirma schuldete, überwiesen und damit die für den 28. September angesetzte Zwangsversteigerung seines Anwesens in Son Coll gerade noch verhindert. Schon damals galt aber eigentlich als abgemacht, dass in einem Aufwasch auch die rund 430.000 Euro, die Beckers Finca-Betreiberfirma Goatbridge noch immer der Baufirma Melchor Mascaró schuldet, zuzüglich Zinsen und Gerichtskosten von schätzungsweise 125.000 Euro, bezahlt werden sollen. Doch das passierte nicht. Der Anwalt von Boris Becker, Pedro Feliú, hatte daraufhin versichert, dass das Geld bis zum 15. Oktober überwiesen wird.

Dass Becker die Frist nun wieder verstreichen ließ, bedeutet, dass er seine vom Gericht auf 8,5 Millionen Euro geschätzte Finca abermals aufs Spiel setzt. Loswerden will der Ex-tennisprofi seine Villa aber ohnehon. Das mehr als 26 Hektar große Anwesen soll laut Angebot einer Immobilienfirma für 12,5 Millionen Euro den Besitzer wechseln. Seit dem Kauf der Finca 1997 hat Boris Becker eigentlich nur Ärger mit der Finca gehabt. Bauverstöße, Bußgelder und Gerichtsverfahren störten das schon seit Jahren zum Verkauf stehende Insel­idyll. Kleines Trostpflaster: Weil der Inselrat ihm einst eine zu hohe Strafe wegen eines Schwarzbaus auf dem über 26 Hektar großen Landsitz aufgebrummt hatte, steht ihm nun eine Rückzahlung in Höhe von 20.000 Euro zu. Wann Becker dieses Geld bekommt, ist ebenso unklar. „Hier auf Mallorca warten schließlich noch viele andere auf ihr Geld," so Pedro Feliú.

Im E-Paper sowie in der Printausgabe vom 4. Oktober (Nummer 648) lesen Sie außerdem:

- Golfclub-Besitzer Blöcher nimmt nach 12 Jahren seinen Hut

- Insel-Ritual: Oktoberfest bei den Maffays

Hier geht's zum E-Papier: epaper.mallorcazeitung.es.