Nach ihrer Teilnahme beim Dschungelcamp 2012 hatte sich die ehemalige Tic Tac Toe-Sängerin „Jazzy" ein Jahr Ruhe auf Mallorca verordnet - jetzt mischt sie wieder mit im Fernseh-Trash. Anfang Januar brach die 37-Jährige ihre Zelte auf der Insel ab und zog zurück nach Berlin, wo sie sich derzeit auf das „Sat.1-Promiboxen" vorbereitet: Am 8. März zeigt der Privatsender, wie mehr oder weniger bekannte Prominente sich mehr oder weniger so schlagen, als wären sie Profi-Boxer.

Damit sich ihre - zumindest kurzfristige - Rückkehr auf die Bildschirme auch wirklich lohnt, hat Tackenberg noch eben den Song „Immer auf die Fresse" eingespielt, zu dem sie in den Ring einmarschieren will. Mit Gewalt habe der Song aber nichts zu tun: „Die Message ist viel mehr: Egal, was man dir wegnimmt, du bist immer noch du selbst."

Das darf durchaus wörtlich genommen werden: Im Videoclip zum Song lässt sich Tackenberg auf dem Berliner Kudamm von Passanten sämtliche Klamotten bis auf einen hautfarbenen Slip vom Leib reißen. Das Blankziehen sei aber ausschließlich aus künstlerischen Gründen erfolgt: „Wort- und Bildsprache haben in diesem Fall gut zueinander gepasst", so die Begründung der Sängerin.

Ob es nun ausgerechnet dieser kunsttheoretische Ansatz war, der die Online-Redaktion der „Bild-Zeitung" dazu verleitete, nicht nur den Dreh zum Clip, sondern auch die Video-Premiere ausführlich zu begleiten - es sei dahingestellt. Jedenfalls zog die Berichterstattung zahlreiche weitere Interview­anfragen nach sich.

Warum sie das ­Video im februar-kalten Berlin statt im warmen Palma gedreht hat? „Auf Mallorca wäre das zu einfach gewesen", erklärt sie am Telefon, während sie mit dem Zug zu einer Aufzeichnung der Talkshow „Markus Lanz" unterwegs ist. Überhaupt sind die Gründe, warum sie am Freitag in den Boxring steigen will, vielfältig: „Natürlich kriege ich Geld dafür, das ich auch gerne nehme", sagt sie. „Und zudem hatte ich in den letzten sechs Wochen einen Personaltrainer - und das ganz umsonst. So komme ich kurz vor meinen 40ern noch in den Genuss einer Bikinifigur - das ist doch super. Danach habe ich vielleicht ein Matschhirn, aber der Hintern ist stramm."

Das Box-Training sei gar nicht so ohne. Denn man lerne nicht nur, auszuteilen („Zwei Minuten lang auf jemanden einzudreschen ist gar nicht so einfach"), sondern auch einzustecken. Am Anfang falle das besonders schwer: „Als mich mein Trainer das erste Mal geohrfeigt hat, damit ich mich daran gewöhne, dachte ich, der spinnt ja wohl. Auch wenn es dazu gehört: Es fällt schon schwer, da nicht sauer zu werden."

Tackenberg tritt bei der Veranstaltung in der Düsseldorfer Castello-­Halle gegen Georgina an, die dem geneigten TV-Trash-­Konsumenten nur unter ihrem Vornamen bekannt ist und in der diesjährigen Ausgabe des Dschungelcamps die Quotenzicke gab - das Duell der beiden wird von Sat.1 denn auch als Kampf im „Zickengewicht" angepriesen.

Die beiden Damen bedienen dieses Klischee im Vorfeld ausgiebig. Die rothaarige Ex-„Bachelor"-Kandidatin lästert angesichts von Tackenbergs Musik­video in den Klatschzeitungen über ihre „fette und untrainierte" Gegnerin, und Tackenberg keilt medienwirksam zurück: „Beim Kampf wird kein Blut fließen, denn ich habe nicht vor, mich von ihr schlagen zu lassen - dafür könnte ziemlich viel Botox auf der Matte landen. Bringt Spritzen zum Aufziehen mit, es gibt Gratis-Botox für alle!"

Ihr Mallorca-Jahr bezeichnet Tackenberg im Rückblick als „anstrengend". Zwar hat sie auf der Insel viele neue Lieblingsplätze entdeckt (die sie aber nicht verraten möchte), doch hauptsächlich beschäftigte sie sich in ihrem „Jahr der Besinnung" mit sich selbst und der Frage, wo die Reise hingehen soll. Ergebnis: „Wenn alles gut geht, würde ich mich gerne in Richtung Schauspielerei orientieren." Auf eine Serie hätte sie Lust, denn zum großen Kino-Film werde es wohl nicht mehr reichen, analysiert sie durchaus realistisch.

Der erste Schritt zu mehr Bildschirmpräsenz ist mit dem Kampf am Freitag jedenfalls getan. Ob sich die vollmundige Botox-Theorie bewahrheitet, weiß sie noch nicht: „Es ist ja eine Fernsehshow, und jemanden auszuknocken, ist unheimlich schwer, das schaffen selbst Profis nur selten." Sie selbst will sich jedenfalls nicht zurückhalten: „Ich will gewinnen und werde so fest zuschlagen, wie ich kann." Und sollte ihre Gegnerin wider Erwarten doch zum Zug kommen, könnte sie dem auch noch einen positiven Aspekt abgewinnen: „Für ein Fotoshooting könnte so ein blaues Auge ja durchaus auch gut kommen."

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