Ganz Mallorca amüsierte sich über die Geschichte der Rentner, die Mitte Februar in Artà eine mit Marihuana versetzte Coca (mallorquinische Pizza) verspeisten und daraufhin teilweise unter Halluzinationen litten. Nun hat die Sache ein juristisches Nachspiel: Die Guardia Civil hat ein Verfahren gegen den 78-jährigen Bäcker der Gemüse-Coca und gegen einen 67-Jährigen, der das Gras besorgt haben soll, eingeleitet. Den beiden Mallorquinern wird ein Verstoß gegen die öffentliche Gesundheit zur Last gelegt.

Außerdem ist inzwischen klar, dass ein Großteil der Beteiligten, die sich am 12. Februar in einer Bar zum gemeinsamen Frühschoppen versammelt hatten, genau wussten, welche Zutaten die hausgemachte Coca enthielt. Ahnungslos sind laut Polizeibericht allein das Wirtsehepaar und ein Verwandter der beiden Eigentümer gewesen, die ebenfalls von der Gemüse-Pizza probierten. Die Wirtin, die abwechselnd von heftigen Lach- und Weinkrämpfen heimgesucht wurde, und zwei der Rentner, die wissentlich das cannabishaltige Gebäck verspeist, aber offenbar nicht gut vertragen hatten, mussten anschließend im Gesundheitszentrum von Artà behandelt werden. Weil keiner der Betroffenen Anzeige erstattet hatte, wurde die Polizei nun von sich aus aktiv und erklärte den Bäcker und seinen Gefährten zu Beschuldigten.

Die lustige Truppe trifft sich für gewöhnlich in einer Bar des Ortes zum gemeinsamen Frühstück. Dass es nicht das erste Mal war, dass eine mitgebrachte Speise mit Marihuana verfeinert wurde, wird nicht nur im Dorf gemunkelt. Auch die Guardia Civil ist laut einer Pressemitteilung überzeugt, dass die Rentner damit oftmals ihren Stammtisch ein wenig auflockerten.