Ein russischer Unternehmer auf Mallorca ist wegen illegaler Bauarbeiten auf seinem Anwesen in Camp de Mar (Gemeinde Andratx), das früher dem Topmodel Claudia Schiffer gehört hatte, zu sechs Monaten Haft verurteilt worden. Das Urteil von Mittwoch (30.4.) sieht zudem Strafen in gleicher Höhe für einen mallorquinischen Bauunternehmer sowie einen Gärtner vor.

Der Russe hatte im Jahr 2008 nach dem Kauf des Anwesens von Claudia Schiffer mit Bauarbeiten begonnen, obwohl das Gelände in einem Naturschutzgebiet liegt. Die Pläne sahen vor, künstliche Seen anzulegen, Palmen zu pflanzen und neue Wege zu schaffen. Dafür waren nicht nur größere Erdbewegungen notwendig, es wurde auch eine anderthalb Meter hohe Mauer errichtet. Die Gemeinde Andratx ordnete zwischenzeitlich einen Baustopp an.

Die Staatsanwaltschaft forderte zunächst zwei Jahre Haft für jeden Angeklagten, diese räumten jedoch ihre Schuld ein, und es kam zu einer Einigung zwischen Staatsanwaltschaft und Angeklagten. Die Strafe sieht zudem die Zahlung eines Tagessatzes von 25 Euro während eines Zeitraums von 15 Monaten vor sowie die Renaturierung des Geländes.

Auch in der Zeit, als das Anwesen Claudia Schiffer gehörte, gab es Ärger: Das Topmodel zog sich den Zorn von Wanderern zu, die an der Benutzung eines Weges, der über die Finca führt, gehindert wurden. Die Zäune mussten wieder demontiert werden.