Der Ärger mit der Finca hört nicht auf - zumindest nicht, solange die Schulden nicht abbezahlt sind. Zum wiederholten Male droht Boris Becker die Zwangsversteigerung seiner Finca Son Coll auf Mallorca. Laut einem Bericht der Zeitung "Última Hora" ist der Termin für die Versteigerung auf Mittwoch (2.12., 10.30 Uhr) festgelegt. Becker schuldet zwei Mallorquinern, die auf seine Finca bei Artà aufpassten, noch 97.665 Euro.

Dazu kommen noch knapp 20.000 Euro an Zinsen. Becker zahlte dem Paar mehrere Jahre lang kein Gehalt und beglich auch nicht die Krankenversicherung. Letzteres hatte für die beiden Betroffenen zudem die Konsequenz, dass sie keine staatlichen Hilfen in Anspruch nehmen konnten. Nun kann Becker die Zwangsversteigerung nur noch verhindern, indem er die Außenstände vor Mittwoch um 10.30 Uhr begleicht. Der Ex-Tennisstar kennt sich allerdings aus mit Zahlungen in letzter Minute.

Bereits im vergangenen Jahr bezahlte er offenbar fünf Minuten vor Ablauf der Frist eine Summe von 430.351,76 Euro, die sich mit Prozesskosten und Verzugzinsen auf insgesamt 555.351,76 Euro summierten. Geklagt hatte das Bauunternehmen Melchor Mascaró, das im Auftrag von „Bobbele" unter anderem einen Basketballplatz auf der Finca Son Coll bei Artà gebaut hatte.

Schon 2012 hatte ein Gericht Melchor Mascaró Recht gegeben und Becker zur Zahlung der Außenstände verdonnert - doch dieser hatte sich nicht gerührt. Also beantragte Klägeranwalt Carlos de la Mata die Zwangsversteigerung des Anwesens. Im April diesen Jahres setzte das Gericht in Palma dann den Termin für Donnerstag (5.6.) um 9.45 Uhr fest.

Und auch bei der ersten drohenden Zwangsversteigerung ging er ähnlich vor: Gerade einmal 20 Minuten vor Ablauf der Frist zahlte Becker über seinen Anwalt Pedro Feliu am 28. September 2012 genau 276.162 Euro, die er einer mallorquinischen Gartenbaufirma schuldig geblieben war - sowie zusätzliche 60.000 Euro für die Gerichtskosten und Zinsen.

Der Ärger um das Anwesen zieht sich schon seit 18 Jahren hin. 1997 hatte der damals noch als Profi aktive Leimener das aus acht Einzelparzellen bestehende Grundstück für rund 500.000 Euro erworben. Nur zwei Jahre später erfolgte ein Baustopp wegen illegal errichteter Gebäude - 2003 rückten die Bagger an, Becker musste Teile der Neubauten wieder abreißen lassen.

Wirklich genossen hat er die Finca nie: Schon ein Jahr nach der pompösen Einweihungsparty im Jahr 2006 hängte er dann ein „Se vende"-Schild an die Tore der Villa. Von Interessenten hat man seitdem nichts gehört. Sehr wohl aber von verschiedenen Gläubigern. /ck/jk/aw