Er wird seinen Chivas Regal jetzt an einer Bar genießen, zu der wir Lebenden noch keinen Zutritt haben. Vielleicht in Gesellschaft seines verehrten Ludwig Salvator, dessen Werke Peter Kroll-Vogel so stark beeindruckten, dass er sein Restaurant „Nixe" nach den beiden Schiffen des Erzherzogs nannte und wirklich alles sammelte, was ihm über den österreichischen Adligen in die Finger kam.

Ja, so war er, der Bochumer Antiquitätenhändler, Gastronom und Lebemann, Peter Kroll-Vogel: Wenn er sich für etwas begeisterte, konnte ihn nichts und niemand bremsen. Und eigentlich war er immer begeistert - von Kunst, Literatur, Musik, Schiffen, Frauen, Partys und vor allem: dem Leben.

Kroll-Vogel war es auch, der in den 90er Jahren den reichen Deutschen im damals noch verschlafenen Port d'Andratx zeigte, was er unter „gepflegt Party machen" verstand. Wie zum Beispiel an einem heißen 6. Septembertag, als er mich zur Nikolausparty mit Julklapp bei 36 Grad im Schatten auf die Terrasse seines Restaurant „Nixe" bat. Die flanierenden Touristen staunten nicht schlecht, als sie eine fröhliche Gruppe bei Glühwein und Weihnachtsgebäck laut „Oh Tannenbaum" schmettern hörten. Krollvogel begeisterte im Nikolauskostüm.

Gern betätigte er sich auch als „Reiseleiter". Er organisierte Busse zum Show-Tempel „Son Amar" und sorgte auch damit für unvergessliche Abende.

Er hatte ein großes Herz, immer ein offenes Ohr für die Sorgen anderer. Er unterstützte gemeinnützige Organisationen für Kinder, Rentner und Obdachlose, nicht nur auf Mallorca. Oft auch mit Geld aus eigener Tasche, das ihm trotz einiger finanziellen Fehlentscheidungen offenbar nie ausging.

Am vergangenen Samstag (9.1.) trat er seine letzte und größte Reise an. Er starb an seinem 69. Geburtstag in einer Bochumer Klinik. Vor Jahren sagte er mir während eines unserer nächtlichen Whisky-Gespräche: „Sterben kann nicht schwer sein. Bisher hat es noch jeder geschafft." Jetzt hast auch du es geschafft und wir alle, die wir dich lieben, hoffen, dass es nicht so schwer war.