Vor einer Geschworenenkammer des Oberlandesgerichts in Palma de Mallorca hat am Montag (23.11.) der Prozess gegen den mutmaßlichen Betrüger Luis "Luisito" Rodriguez Toubes begonnen. Dem 24-jährigen Insel-Dandy und Spross einer bekannten Familie wird vorgeworfen, sich von einem wohlhabenden Ehepaar aus Llucmajor zwischen dem 12. Mai 2011 und dem 20. Juni 2011 Immobilien im Wert von fast 40 Millionen Euro "schenken" haben zu lassen.

"Luisito" äußerte am Montag, dass er die Eheleute seit Kindesbeinen gut gekannt habe und dass sie auf ihn zugekommen seien, weil sie keine Kinder hätten und weil sie zu seiner begüterten sozialen Schicht passten. Ohnehin gebe es nur vier Familien dieser Art in Llucmajor, der Rest seien "Bauern". Er sei "überrascht" gewesen, dass die Eheleute mit diesem Angebot auf ihn zugekommen seien. "Sie machten es, weil sie es wollten, sie hatten Berater und Rechtsanwälte." Sie überschrieben "Luisito" nach und nach 15 Fincas in Llucmajor, Campos, Ses Covetes und an der Cala Sant Vicenç, um so angeblich Steuern zu sparen.

Die Staatsanwaltschaft fordert für "Luisito" eine Haftstrafe von vier Jahren, die Nebenklage verlangt sogar acht Jahre. Der Angeklagte wird beschuldigt, das Ehepaar hintergangen zu haben. Die Immobilienbesitzer übergaben "Luisito" der Staatsanwaltschaft zufolge zudem 200.000 Euro in bar und Schecks im Wert von 359.000 Euro, die er bislang nicht zurückgezahlt haben soll.

"Luisito" behauptet, dass die Eheleute ihm die Immobilien und das Geld "freiwillig" überlassen hätten. Vor diesem Prozess war er bereits wiederholt festgenommen worden. Während eines längeren Aufenthalts in Madrid soll er zwei Damen fortgeschrittenen Alters mit adeliger Herkunft erst becirct, und dann beraubt haben. Eine 54-Jährige behauptet, dass der Jüngling ihr, nachdem er sich bei ihr eingenistet habe,

Schmuck im Wert von 120.000 Euro gestohlen habe.

Eine weitere Frau, mit der er angeblich ebenfalls zeitweise zusammenlebte, soll er um Möbel und Schmuck im Wert von 150.000 Euro erleichtert haben. Einem Juwelier soll er darüber hinaus eine halbe Million Euro für Uhren und Schmuckstücke schulden, die er dem Vernehmen nach in Palma für weniger Geld verhökerte. /it