Hunderte von Muslimen auf Mallorca haben sich zum Ende des Fastenmonats Ramadan am Mittwochmorgen (6.7.) zu einem Gemeinschaftsgebet im Fußballstadion Son Moix versammelt. Um kurz nach 8 Uhr wandten sie sich in Richtung Mekka und verabschiedeten sich von einem heißen Monat, in denen die Gläubigen tagsüber auf Essen und Trinken verzichtet hatten.

"Dieser Monat war hart, vor allem wegen der Hitze während der letzten Tage", berichtet Masood in gebrochenem Spanisch. Und Imam Younes Chaer erzählt von weiteren Bräuchen während des Ramadan. So spende jedes Familienoberhaupt fünf Euro pro Tag und pro Familienmitglied an Arme: "Und wenn ich mehr geben kann, gebe ich mehr. Das gehört zum Fasten dazu."

Die internationalen Geschehen ließen Chaer, den Imam der Furkan-Moschee und Doktor in Arabistik, auch Stellung zu den radikal islamistischen Terroristen beziehen. Aufs Schärfste verurteilte er die Anschläge des Daesh in Paris, Brüssel und Istanbul. "Der Islam hat mit so etwas nichts zu tun, er erlaubt es nicht einmal, einer Fliege etwas zu Leide zu tun", schärfte der Vorbeter seinen Gläubigen ein. "Im Koran geht es darum, die Prinzipien des menschlichen Zusammenlebens zu respektieren, des Menschen im Allgemeinen - ob Christ oder Jude und egal welcher Rasse, das spielt dabei keine Rolle."

Nach zehnminütigem Gebet in einer für Außenstehende unbeschreiblich harmonischen wirkenden Abfolge aus Stehen, Verbeugen und Knien endete die Zeremonie. Anschließend verabschiedeten sich die Gläubigen und fuhren zur Arbeit oder nach Hause. /tg