Das Hotel Punta Negra in Costa den Blanes blickt in diesen Tagen auf ein halbes Jahrhundert schillernde Tourismusgeschichte zurück. Im Gegensatz zu vielen Häusern, die während des Tourismus-Booms der 60er Jahre entstanden - vielstöckig und grau -, entschied man sich hier schon damals für ein flaches, in die Landschaft integriertes Gegenmodell und Gäste von hohem Kaliber.

Im Laufe der Jahrzehnte quartierten sich viele bekannte Persönlichkeiten in dem zur Gemeinde Calvià gehörenden Hotel ein. Von Manuel Fraga, damals Informations- und Tourismusminister während der Franco-Diktatur, über den späteren sozialistischen spanischen Regierungschef Felipe González bis zum italienischen Premier Bettino Craxi.

Die bisherige Sternstunde erlebte das Punta Negra 2005 beim Treffen der Allianz der Zivilisationen. Unter der Leitung des damaligen spanischen Premiers José Luis Rodríguez Zapatero trafen sich hier so unterschiedliche Persönlichkeiten wie der südafrikanische Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu, der iranische Präsident Mohammed Khatami, der noch immer amtierende türkische Präsident Recep Erdogan und Sheikha Moza bint Nasser, zweite Ehefrau des Ex-Emirs von Qatar.

Das Haus ist heute im Besitz der Kette H10 Hoteles. Der aktuelle Direktor, Marcos Gomila, versichert, dem bisherigen Konzept des Hotels treu bleiben zu wollen. Man werde „die Essenz Mallorcas beibehalten", von der das Hotel „durch und durch geprägt" sei. /tg