Diese komischen Gesellen kann man sich in Palma ansehen, der letzte Auftritt ist am Sonntag (26.11.):

Ab 18! Ein Romantiker ohne Feingefühl

Der Mallorquiner Jaime „El Gili" Sampol hat auf der Insel sein Stammpublikum - etwa in den Palmesaner Diskotheken La Movida oder El Templo. Er versucht, die Rowdyhaftigkeit eines selbstverliebten Halbstarken, der sich gern im Spiegel betrachtet, mit romantischen Womanizer-Attitüden zu verbinden - und das alles im Zeichen eines kalkuliert ungeschlachten Daherkommens bar jeder Feinfühligkeit. Gili ist halt eine Abkürzung für den Kraftausdruck „gilipollas", also auf gut Deutsch: A...loch.

Es geht bevorzugt darum, was sich in den Untiefen von Beziehungen zwischen Mann und Frau abspielt. Aber „El Gili" parodiert auch immer wieder gern Prominente wie den in den ­letzten Jahren zu Berühmtheit gelangten ölig-lieben Schnulzier und Frauenschwarm Pablo Alborán. Seine Verballhornung der kolumbianischen Sängerin Shakira zählt zu „El Gilis" Meisterstücken. Der Romantik-Comedian sitzt bei seinen Auftritten auf einem Hocker und spielt, während er daherredet, kleine Songs auf seiner Gitarre. Manchmal tritt er auch mit „El Rulos" auf, einem ebenfalls dem Humor verfallenen Schlagzeuger. Da sich „El Gili" oft genug verbal alles andere als jugendfrei im zwischenmenschlichen Bereich tummelt, sind seine Spektakel für Menschen unter 18 Jahren üblicherweise nicht zugänglich.

Der Comedian tritt am Samstag (25.11.) ab 21 Uhr im Teatre Xesc Forteza auf. 15 Euro müssen an der Abendkasse für den Eintritt gezahlt werden.

Der Meister des bizarren Humors

Loulogio ist das, was die Spanier einen friki nennen, also ein schräger Typ. Der als Isaac Sánchez in Badalona geborene Komiker, der auf Youtube inzwischen eine veritable Klick-Granate ist, kokettiert - bärtig, wie er ist, und täppisch, wie er sich gibt - mit seinem Aussehen und seiner zugleich bizarren Art. Mal spielt er einen choni, also einen sich für attraktiv haltenden Trampel, ein anderes Mal einen selbstverliebten Hippster.

Loulogio würzt seine Auftritte mit einem bewusst zur Schau getragenen leicht verrückt-psychopathischen Blick. Der gelernte Kunstlehrer macht vor kaum etwas halt und reißt auch gerne politisch unkorrekt Witze über Lesben und Feministinnen. Anders als einige seiner Kollegen spart er dabei den sexuellen und derben Bereich weitgehend aus. Seinen großen Auftritt beim Lachfestival hat der überdrehte Katalane mit dem Programm „A Contrapelo" am Freitag (24.11.) im Teatre Xesc Forteza (Plaça Moura, 1) ab 21 Uhr. Der Eintritt an der Abendkasse kostet 15 Euro.

Der Stammler mit dem wilden Augenrollen

Das Markenzeichen von Miguel Noguera sind seine ausladenden Handbewegungen, ein bisweilen wildes Augenrollen und gregorianische Gesangseinlagen, mit denen er gelegentlich seine Auftritte veredelt. Der in Las Palmas de Gran Canaria geborene und in Katalonien lebende Comedian parodiert zeitlich kurz ablaufende Alltagsszenen bis ins tief Sarkastische hinein und reizt seine Witzbandbreite gehörig aus.

Gerne macht er sich auch über Society-Größen wie etwa den jugendlichen kanadischen Popstar Justin Bieber lustig. Mitunter nutzt er das auch bei Satirikern beliebte Stilmittel, die Sätze stammelnd nicht zu beenden - das Publikum kann sich den Rest dann schon denken. Seine Auftritte würzt Miguel Noguera mit Dias und Filmaufnahmen, die er auf eine Leinwand projiziert. Außerdem verwendet er allerlei Schimpfwörter und Vokabular aus dem Bereich der Gesäßgeografie. Der Komiker tritt am Sonntag (19.11.) ab 19 Uhr im Teatre Xesc Forteza mit seinem Programm „Ultrashow" auf. Wer sich den Spaß zu Gemüte führen will, zahlt 15 Euro an der Abendkasse.

Drei berühmte TV-Komiker, jeder auf eigene Weise komisch

Dani Mateo, Raúl Cimas und José Juan (J.?J.) Vaquero gehören dank ihrer zahlreichen Auftritte in TV-Sendungen wie „El Intermedio" (La Sexta) oder „El Hormiguero" (Antena 3) zu den prominentesten spanischen Comedians. Jeder ist auch einzeln seit Jahren mit Bühnenauftritten erfolgreich und hat seine eigene Handschrift. Raúl Cimas tut gern so, als wäre er blöd, und parodiert vor allem Gestalten aus dem familiären Bereich. Sein Talent hatte er nach eigenen Aussagen selbst entdeckt, als er es vor 16 Jahren während einer Shakespeare-Aufführung partout nicht hinbekam, das Stück tragisch wirken zu lassen.

Der mit einer wilden Mähne versehene José Juan Vaquero geht erdverbundener zur Sache und trinkt etwa Alkohol auf der Bühne. Auch er verulkt Szenen aus dem Familienleben, und das zuweilen auf derbe Weise. Sein breites Lachen macht ihn auch dann sympathisch, wenn er nichts sagt.

Dani Mateo ist ausgebildeter Journalist und als solcher auch im ernsten Fach im Fernsehen aktiv. Doch besonders seine Witzeinlagen in „El Intermedio" mit dem Comedy-Urgestein „Gran Wyoming" haben ihn beliebt gemacht. Das allzu Zotige ist seine Sache nicht, er geht gehobener zu Werke.

Wegen ihres Bekanntheitsgrades treten die drei Comedians zusammen im großen Trui Teatre am Camí de Son Rapinya 29 auf, und zwar am Samstag (18.11.) ab 21 Uhr. Die Eintrittskarten schlagen an der Abendkasse mit 25 Euro zu Buche und kosten unter www.ticketea.com 20 Euro.

Der Gehetzte, der Macho-Parodist und der nett-dämliche Andalusier

Das zweite Dreigestirn, das im Trui Teatre die geneigten Besucher zum Lachen bringen will, besteht aus Agustín Jiménez, Nacho García und José Corbacho. Letzterer ist der ­bekannteste von ihnen, weil er im Fernsehen fast permanent präsent ist, derzeit etwa im Kochspektakel „Masterchef Celebrity", das im ersten Programm des Staatskanals „Televisión Española" ausgestrahlt wird. Corbacho glänzt zuweilen mit mediterran-gehetzten Attitüden, die entfernt an den französischen Groß-Komiker Louis de Funes erinnern. Er betätigt sich auch als Schauspieler, Drehbuchschreiber und Synchronsprecher bei Zeichentrickproduktionen.

Agustín Jiménez ist der Parade-Parodist des iberischen Macho-Phänotypen unter den spanischen Comedians. Er kommt rüpelig, großsprecherisch, bärbeißig, aber auch dummdreist daher und zieht diese Verhaltensweisen derart gekonnt durch den Kakao, dass sich sein meist junges Publikum vor Lachen biegt.

Nacho García hat sich darauf spezialisiert, den liebeswürdigen und zugleich geistig nur mit beschränkten Fähigkeiten gesegneten Andalusier zu geben. Auf diese Weise verulkt er etwa schräge Verhaltensweisen seiner Mutter.

Die drei prominenten Comedians haben das Zeug, das Trui Teatre am Sonntag (26.11.) spielend zu füllen. Karten gibt es ab 22 Euro an der Abendkasse oder 18 Euro bei www.ticketea.com.

Der durch und durch respektlose Humor der Podemos-Freunde

Mongolia ist eigentlich eine Satire-Zeitschrift. Doch durch ulkig-linkspolitische TV-Auftritte gelang es Redaktionsmitgliedern wie Edu Galán und Darío Adanti fast noch effektiver als mit dem Blatt, sich in die Herzen ihrer Fans zu witzeln. Sie verballhornen mit Vorliebe Politiker des konservativen spanischen Spektrums, und das auf ausgesprochen zotige Weise. Auch König Felipe nebst Gattin Letizia kriegen ihr Fett weg, zuweilen deutlich unter der Gürtellinie. Für Aufsehen sorgte 2013 ein Titel mit Infantin Cristina und dem Wort „Hurentochter". In den Jahren davor wäre solche Majestätsbeleidigung ein Sakrileg gewesen. Kein Wunder, dass Politiker der linken Protestpartei Podemos wie Pablo Iglesias oder Juan ­Carlos Monedero sich geradezu darum reißen, den Mongolia-Shows beizuwohnen.

Edu Galán und Darío Adanti identifizieren sich mit Comedy-Göttern wie Monty Python und haben auch schon international für Aufsehen gesorgt. So erhielten sie in Italien kürzlich einen Preis mit der Begründung, Satire auf Kunstniveau gehoben zu haben. Vor allem im linksgerichteten TV-Kanal „La Sexta" wird der Mongolia-Humor fast bis zum Exzess gepflegt.

Beim Fes-Jajá tritt die Truppe mit ihrem neuen Programm „Musical 2.0" auf, das seit Monaten in Spa­nien die Zuschauer in großen Mengen in die Säle lockt. Am Freitag (17.11.) beginnt der Auftritt ab 21 Uhr im Teatre Xesc Forteza in Palma. Der Eintritt kostet 15 Euro an der Abendkasse.