Auf Mallorca sind am Samstagabend (25.11.) hunderte von Menschen auf die Straße gegangen, um ein Zeichen gegen häusliche Gewalt und sexuellen Missbrauch zu setzen. Zahlreiche Gemeinden gedachten anlässlich des Internationalen Tags gegen häusliche Gewalt der Frauen, die in diesem Jahr durch Gewalteinwirkungen männlicher Verwandter ums Leben gekommen sind.

"Wir wollen euch lebend und frei sein von Sexismus", appellierten rund 800 Demonstranten bei ihrem friedlichen Marsch durch das Zentrum von Palma. Initiiert worden war die Kundgebung von der Bewegung "Movimiento Feminista de Mallorca", zahlreiche andere Vereinigungen, Parteien und Gewerkschaften schlossen sich an.

90 Frauen sind in diesem Jahr in Spanien durch häusliche Gewalt gestorben. Allein auf den Balearen werden täglich durchschnittlich 16 Vorfälle zur Anzeige gebracht, im Jahr 2016 gingen zudem 152 Anzeigen wegen sexuellen Missbrauchs von Mädchen ein. "Wir sind es leid, beschuldigt zu werden, obwohl wir in Wahrheit die Opfer sind", so die Schlussworte auf der Kundgebung in Palma.

In Manacor färbten Aktivisten das Wasser der Brunnen auf der Plaça Sant Jaume rot, als Zeichen für das Blut, das täglich vergossen wird. In Capdepera ließ das Rathaus die Burg mit violettem Licht beleuchten, in Son Servera fanden thematische Workshops für Jugendliche statt. /somo

Notfallmelder für Opfer häuslicher Gewalt