Sie zog für die Liebe von Deutschland nach Mallorca - was heute nichts außergewöhnliches mehr ist, machte Clara Hammerl im 19. Jahrhundert zu einer Exotin. Jetzt hat das Deutsche Konsulat in Palma einen Comic über die vom Inselrat als "Frau des Jahres 2017" gekürte Auswanderin vom Katalanischen ins Deutsche übersetzen lassen.

"In Kürze werden wir diese Comics an Deutschlehrer auf der Insel verteilen und hoffen, dass sie als zusätzliches Lehrangebot zum Deutschunterricht genutzt werden, und somit auch das Verständnis für diese außergewöhnliche Frau gestärkt werden kann", so Konsulin Sabine Lammers in einer Pressemitteilung. Immerhin gilt Hammerl auch als eine der ersten deutschen Auswanderinnen der Insel.

Auf Katalanisch hatte der Inselrat das Heft mit den Zeichnugen bereits im vergangenen Jahr herausgebracht, denn 2017 stand ganz unter dem Namen der ungewöhnlichen Frau aus Ostpreußen, die ihre große Liebe, den Mallorquiner Guillem Cifre de Colonya, im Jahr 1887 kennengelernt und ihm zwei Jahre später in seine Heimat Pollença gefolgt war - damals sowohl moralisch als auch logistisch gesehen ein Aufsehen erregendes Unterfangen, durch das sich die Protestantin im katholischen Mallorca nicht nur Freunde machte.

Der Comic "Clara Hammerl. Der Weg zur Gleicheit", zeigt ihren Werdegang in bunten Bildern und einfacher, teils leider mangelhaft übersetzter Sprache auf. Auch ihr Wirken als Leiterin der von ihrem Mann gegründeten Sparkasse "Colonya, Caixa Pollença", die bis heute existiert, wird aufgegriffen. /somo

Hintergrund: Das Leben der Clara Hammerl