Die Zahl der sonnenbedingten Hautschäden und Hautkrebs nimmt jährlich rasant zu. Diesen Trend beobachten wir auch in unserer täglichen Arbeit hier auf Mallorca. Spitzenreiter sind die sogenannten aktinischen Keratosen, die mittlerweise ab einem gewissen Alter völlig normal zu sein scheinen. Diese kleinen Krusten und Verhornungsstörungen der Haut treten vor allem an Körperbereichen auf, die verstärkt der Sonne ausgesetzt sind. Dazu gehören Gesicht, Hände, Arme, die Glatze und das Dekolleté. Zunächst sind die Stellen unscheinbar und kaum zu sehen, fühlen sich nur etwas rau an. Sie entwickeln sich dann zu flachen, rötlichen Stellen, die bluten können und nie richtig abheilen.

Viele Menschen haben gleichzeitig mehrere betroffene Stellen. Bei aktinischen Keratosen handelt es sich zwar noch nicht um einen Hautkrebs, jedoch kann sich aus ihnen ein sogenannter weißer Hautkrebs, der Stachelzellkrebs, entwickeln. Deshalb ist es wichtig, diese Krebsvorstufen im Frühstadium zu behandeln, denn dann ist eine Therapie noch relativ einfach, sicher und wirkungsvoll.

Zur Behandlung ausgedehnter aktinischer Keratosen und flacher Basaliome wird heutzutage die moderne photodynamische Therapie (PDT) eingesetzt. Die Rückbildungsraten nach nur einer einmaligen Behandlung liegen bei 80 bis 90 Prozent. Nur bei einigen Patienten ist aufgrund der Tiefe der Hautschäden eine gezielte Nachbehandlung mit dem Laser erforderlich.

Bei der photodynamischen Therapie (PDT) werden die kranken Hautzellen der Hauttumoren beziehungsweise ihrer Frühformen mit einer speziellen, auf die Haut aufgetragenen Creme, dem sogenannten Photosensibilisator, lichtempfindlich gemacht und anschließend durch die Belichtung mit Lampen, die ein wassergefiltertes Infrarotlicht abstrahlen, gezielt zerstört. Nach mehrstündiger Einwirkzeit der Creme wird die vorbehandelte Haut circa 30 bis 60 Minuten belichtet. Die chemische Substanz wird durch diese Behandlung aktiviert und zerstört nun die geschädigten Zellen unter Erhalt der gesunden Hautzellen. Damit die Aktivierung nicht zu früh einsetzt, wird das vorbehandelte Areal bis zur Belichtung mit einem Verband abgedeckt. Die Sonne muss dringend gemieden werden. Im Verlauf der Behandlung kann es zu einem Brennen kommen. Deshalb wird diese Behandlung meist in örtlicher Betäubung durchgeführt.

Die zerstörten Zellen werden innerhalb weniger Tage und Wochen abgestoßen und durch gesunde, frische Zellen, die durch Teilung aus benachbarten Hautzellen entstehen, ersetzt. Die PDT lässt sich schnell und sicher in der Praxis durchführen. Anders als ein operativer Eingriff mit dem Skalpell eignet sich die photodynamische Therapie sehr gut zur Behandlung größerer Hautareale. Sie übertrifft mit ihren ausgezeichneten kosmetischen Behandlungsergebnissen alle operativen Verfahren.

Die Autorin ist Fachärztin für Dermatologie in der mySkin Klinik für Dermatologie und Ästhetik in Bendinat,

Tel.: 971-70 07 77.