Von Tobias Groß

Dass Sport zahlreiche positive Eigenschaften für die Gesundheit hat, ist in unzähligen wissenschaftlichen Studien beschrieben und belegt. Doch Sport wirkt sich auch positiv auf die Psyche aus und hat eine seelisch stabilisierende Wirkung.

Es wird vermutet, dass dies unter anderem daran liegt, dass Menschen die sportliche Belastungssituation meistern und damit das Gefühl der Kontrolle über ihr eigenes Leben erhalten. Außerdem wird man durch die Bewegung von (negativen) Denkprozessen abgelenkt.

Ebenso wird die Körperwahrnehmung trainiert, die bei seelisch stabilen Menschen besser ausgeprägt ist. Die positiven Erfahrungen im Sport lassen sich in den Alltag mit hineinnehmen. Die Menschen werden durch regelmäßige Bewegung leistungsbereiter, risikofreudiger und entschlusskräftiger.

Verbessert wird außerdem die Selbsteinschätzung, so dass man selbstbewusster wird. Zudem werden Aggressionen abgebaut und weniger Stresshormone produziert, so dass man gelassener an die Dinge des Lebens herangehen kann.

Radfahren, Walking, Nordic Walking, Schwimmen und Laufen sind, richtig dosiert, wahre Stresskiller und können im Alltag als persönliche Stimmungsregulatoren dienen. Besonders das angenehme und entspannende Gefühl nach dem Training trägt deutlich zum Wohlbefinden bei.

Sport wird auch bei der Behandlung von Depressionen erfolgreich eingesetzt, die zu den häufigsten psychiatrischen Krankheiten im Alltag gehören. Regelmäßige körperliche Aktivität kann Depressionen zwar nicht heilen, aber positiv beeinflussen. Bei einigen Formen der ­Depression ist im Gehirn die Funktion der Neurotransmitter, also der Stoffe, die Informationen von einer Gehirnregion zur anderen vermitteln, beeinträchtigt. Durch körperliche Aktivität wird der Gehirnstoffwechsel angeregt, und die Neurotransmitter werden in ihrer Konzentration positiv verändert; damit wird mittelbar die Depression gelindert. Depressive Patienten haben außerdem zu wenig Serotonin-­Hormone. Studien belegen, dass der Serotonin-Spiegel durch Ausdauertraining ansteigt.

Ein anderer Effekt von Ausdauertraining ist die Ausschüttung von sogenannten Glückshormonen: das ýRunner´s High" bei Läufern. Mit diesem Begriff wird ein euphorisches Wohlgefühl bezeichnet, das vor allem bei Marathon- oder Langstreckenläufern auftritt. Die Wahrnehmungsfähigkeit steigt, und der Läufer wächst quasi über die Grenzen seines eigenen Körpers hinaus.

Der Autor ist Personal-Trainer und Ernährungsberater in Palma.

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