Von Dr. Cordula Ahnhudt

Im Alter verändert sich unsere Haut. Sie wird faltig, dünner, trockener und leicht verletzbar. Es sind verschiedene Faktoren, die mit den Jahren die Entstehung von Hautveränderungen hervorrufen. Zum einen ist es der natürliche Lauf der Dinge und zum anderen auch die genetische Veranlagung. Viel entscheidender ist aber die Hautalterung, die durch die Lebensweise und das Sonnenverhalten eines jeden Menschen entsteht.

Es ist mittlerweile allseits bekannt, dass UV-Licht eine vorzeitige Hautalterung verursacht. Die Haut verliert Elastizität, wird schlaff und faltig. Damit nicht genug - gleichzeitig entstehen Pigmentflecke, Hautkrebsvorstufen und Hautkrebs.

Die gefährlichen Hautveränderungen stellen wir hier vor:

Basaliom

Das Basaliom (Basalzellkarzinom) ist der mit Abstand häufigste Hauttumor in Mittel-

europa und eine der häufigsten Krebsarten überhaupt. Aufgrund der veränderten Freizeitgewohnheiten treten Basaliome zunehmend auch bei jüngeren Patienten auf. Das höchste Risiko haben hellhäutige Menschen, die sich über viele Jahre der Sonne ausgesetzt haben. Das Basaliom verursacht im Gegensatz zu anderen Hautkrebsformen keine Absiedlungen (Metastasen) in andere Organe. Aus diesem Grund wird es auch als semi-maligner, also halb-bösartiger, Tumor bezeichnet.

Das Basaliom entwickelt sich überwiegend, in circa 80 Prozent aller Fälle, auf chronisch UV-exponierten Stellen im Gesicht wie Nase, Wange, Schläfe, Stirn oder Ohren. Erstes Zeichen ist oft ein kleines, glasig-weißliches bis rötliches Knötchen mit feinen Äderchen. Betroffene werden aufmerksam, wenn Krusten oder Wunden entstehen, die über Wochen nicht abheilen. Am Körper werden Basalzellkarzinome häufig mit Ekzemen verwechselt. Durch eine rechtzeitige, vollständige Entfernung können Basalzellkarzinome endgültig und vollständig geheilt werden.

Plattenepithelkarzinom

Das Plattenepithelkarzinom (Stachelzellkarzinom) ist der zweithäufigste Hautkrebs. Am meisten gefährdet sind hellhäutige Menschen. Die chronische UV-Exposition ist die Hauptursache für die Entstehung von diesen Spinaliomen. Neben dauerhafter Lichteinwirkung können radioaktive Strahlung, Bestrahlungsbehandlungen (Licht- und Röntgenbestrahlung), chronische Entzündungen und chronisch entzündete Narben ursächlich an der Entstehung dieses Hautkrebs beteiligt sein.

Plattenepithelkarzinome sind bösartige Hauttumore. Eine Absiedlung in entfernte Organe (Metastasierung) ist zwar relativ selten, aber möglich. Deshalb sollten Spinaliome frühzeitig entfernt werden. Neben der Haut treten Plattenepithelkarzinome auch an Schleimhäuten auf, beispielsweise an der Mundschleimhaut. Auslöser sind hier vor allem das Rauchen und der Konsum von hochprozentigem Alkohol.

Aktinische Keratosen

Neben Basaliomen sehen wir in der täglichen Praxis eine rasante Zunahme an aktinischen Keratosen. Für Laien sehen diese kaum auffälligen geröteten, entzündeten Stellen mit Verschorfung meist harmlos aus. Jedoch handelt es sich bei diesen meist über Wochen bis Monate nicht abheilenden flachen Defekten bereits um Vorstufen von Spinaliomen.

Diese aktinischen Keratosen sind Lichtschäden, die als Ergebnis jahrelanger, oftmals in der Jugend exzessiv erlebter UV-Exposition entstehen. Besonders gefährdet sind die sogenannten Sonnenterrassen des Gesichtes - Stirn, Nase, Wangen, Unterlippe, Ohren und sehr häufig die Glatze. Sie entwickeln sich über mehrere Jahre oder Jahrzehnte. Um die Entstehung eines Hautkrebses zu verhindern, sollten die aktinischen Keratosen in jedem Fall behandelt werden.

Aktinische Keratosen werden in der Regel mit dem Laser entfernt. Bei großflächigem Auftreten haben sich die moderne photo-dynamische Therapie sowie die fraktionierte Laserablation sehr bewährt. Aktinische Keratosen sind Zeichen eines ausgeprägten und bleibenden Lichtschadens und erfordern in jedem Fall regelmäßige Kontrollen der Haut durch den Patienten selbst und durch seinen Hautarzt.

Die Autorin ist Fachärztin für Dermatologie (MySkin Hautklinik Bendinat) in der Gemeinde Calvià, Tel.: 971-70 07 77.