Patienten müssen in Spanien künftig mehr für verschriebene Medikamente bezahlen. Gesundheitsministerin Ana Mato (Volkspartei, PP) stellte am Dienstag (18.4.) einen Gesetzentwurf zur Einsparung von Kosten im Gesundheitswesen vor. Wer arbeitet, über 18.000 Euro brutto im Jahr verdient und in die Sozialversicherung einzahlt, muss künftig 50 statt 40 Prozent des Preises für ein Medikament bezahlen. Für Geringverdiener bleibt es bei 40 Prozent.

Auch für Rentner wird es teurer: Mussten sie bislang gar nichts für Medikamente bezahlen, so gibt es bald eine Beteligung von 10 Prozent, Monatlich höchstens aber 18 Euro für Personen, die mehr als 18.000 Euro pro Jahr beziehen und maximal 8 Euro für diejenigen, die unter dieser Einkommensgrenze liegen. Arbeitslose ohne staatliche Unterstützung müssen für Medikamente anders als momentan mit einer Beteiligung von 40 Prozent gar nicht mehr bezahlen.

Außerdem soll dem sogenannten Gesundheits-Tourismus von Bürgern aus anderen EU-Staaten ein Riegel vorgeschoben werden: 700.000 EU-Ausländer, die in ihren Heimatstaaten versichert sind, sollen auch eine spanische Gesundheitskarte besitzen, obwohl sie dazu kein Recht haben. Allein damit soll fast eine Milliarde Euro eingespart werden.

Insgesamt sollen mit dem Maßnahmenpaket über 3,5 Milliarden eingespart werden. Außerdem ist spanienweit die Einführung einer einheitlichen mit einem Chip versehenen Gesundheitskarte geplant. Dieser Chip gibt Auskunft über die Einkünfte des Bürgers, um zu berechnen, wieviel er für Medikamente hinzuzubezahlen hat.