In den Immobilienmarkt auf Mallorca kommt seit ein paar Monaten wieder spürbar Bewegung. Zwei Daten unterstreichen das eindrucksvoll. Im Februar 2016 wurden auf den Balearen 32,9 Prozent mehr Häuser und Wohnungen als im gleichen Monat des Vorjahres verkauft. Von 1.118 Verkäufen bezogen sich dabei 855 auf Bestandsimmobilien. 263 Verkäufe waren Neubauten. Zum zweiten hat sich die Zahl der geplanten Wohnungen im ersten Trimester 2016 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt.

344 neue Wohnungen und Häuser sollen nach den zwischen Januar und März präsentierten Plänen auf Mallorca in näherer Zukunft gebaut werden. Darunter stechen zwei Großprojekte heraus: Eine Siedlung des Bauträgers Taylor Wimpey in Colonia de Sant Pere (Gemeinde Artà) an der Nordostküste von Mallorca mit 105 Wohneinheiten sowie ein Projekt in Palmas gehobenem Stadtteil Son Quint. Dort sollen 53 neue Wohnungen entstehen.

Die Eigentumswohnungen in Colonia de Sant Pere sind dabei vor allem für ausländisches Publikum, vor allem für Deutsche und Briten, als Zweitwohnsitz konzipiert und sollen zwischen 190.000 und 220.000 Euro kosten. Die Wohnungen in Palma sind hauptsächlich für Einheimische gedacht, dürften allerdings für die Mehrheit der Mallorquiner unerschwinglich sein. Die Preise hier werden sich zwischen einer halben Million und 800.000 Euro pro Wohnung bewegen.

Damit wird ein drängendes Problem allerdings nicht gelöst: Es stehen weiterhin so gut wie keine bezahlbaren Neubauten für weniger gut betuchte Inselbewohner zur Verfügung. Das räumt sogar der ausführende Direktor des Projekts in Son Quint, Carlos López, ein. Es gibt in Palma und in den Randbezirken um die Inselhauptstadt derzeit keine Grundstücke, die etwa eine Zwei-Zimmer-Wohnung mit zwei Bädern für 140.000 Euro erlauben würden.