Private Käufer haben dem Inselrat von Mallorca eine Immobilie in Alaró vor der Nase weggekauft, obwohl der Deal schon unter Dach und Fach gewesen zu sein schien. Darüber berichtet die MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" am Freitag (30.9.). Der Inselrat hatte demnach schon seit Jahren eine dauerhafte Lösung für das Jugendheim des Sozialamts gesucht, in dem die Jugendlichen die ersten sechs Monate verbringen, wenn sie den Eltern weggenommen werden.

Bislang hatte der Inselrat für diesen Zweck jeweils Häuser gemietet. Da es in dem Heim jedoch oft ziemlich turbulent zugeht, war es nie einfach, die Mietverträge zu verlängern oder neue Vermieter zu finden. Da auch die Monatsmieten immer höher wurden, entschloss sich die Behörde durch eine einmalige Investition für einen Hauskauf gleichzeitig Geld zu sparen und das Dauerprovisorium zu beenden.

Nach längeren Verhandlungen hatte man sich mit den Besitzern des aktuellen Sitzes des Jugendheims - die Finca Can Sec in Alaró - auf einen Kaufpreis geeinigt. Die vereinbarten 1,25 Millionen Euro lagen nach Angaben des Inselrats auch deutlich unter dem eigentlichen Schätzwert der Immobilie.

Doch kurz vor Abschluss der letzten Formalitäten zogen private Käufer aus Schweden dem Inselrat einen Strich durch die Rechnung. Eine der Behörde unbekannte Kaufoption wurde aktiviert. Der Inselrat steht wieder ohne Jugendheim da. Bis zum kommenden Jahr muss das Sozialamt nun eine neue Bleibe finden. /tg