Zur Osterzeit schauen wieder viele ausländische Immobilienbesitzer in ihren Zweitwohnsitzen in Port d'Andratx vorbei. Im Fall der Urbanisation La Mola müssen sie dabei feststellen, dass der Weg zu ihrem Domizil an der Südwestküste von Mallorca noch immer voller Schlaglöcher ist und der Bau der Kanalisation weiter auf sich warten lässt. Da trifft es sich gut, dass die Betroffenen in diesen Tagen in ihrem Briefkasten oder in ihrem E-Mail-Postfach von einem Weg erfahren, wie sie den Druck aufs Rathaus erhöhen können.

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„Es kann nicht sein, dass Bürger, die pünktlich ihre Steuern und Abgaben entrichten, in einer juristischen Situation gefesselt werden, in der sie für die Unfähigkeit der Behörden und die Unempfindlichkeit eines Unternehmens, das weltweit führend im Infrastrukturbau sein möchte, bestraft werden", heißt es auf der neuen Online-Plattform, die Anwohner, ­Investoren und Dienstleister ins Leben gerufen haben, um das Rathaus und die Baufirma Acciona zum Handeln zu zwingen. Gefordert wird „eine schnelle, korrekte und verbindliche Lösung mit transparenter Kommunikation" an alle Betroffenen.

„Ich hoffe dass wir bald auf La Mola fahren können, ohne uns dabei bei unseren Kunden und Bekannten wegen der 'Dritte Welt-Infrastruktur' schämen zu müssen", schreibt ein Anwohner auf der Website. Es geht aber nicht nur um das erbärmliche Bild, das die Straßen von La Mola abgeben - der einzigen von zehn privaten Urbanisationen in Port d'Andratx, die sich weiterhin mit Sickergruben und Trinkwasser-Tankwagen behelfen muss. Das administrative Chaos und juristische Hickhack hat auch zur Folge, das seit Jahren keine Baugenehmigungen ausgestellt werden können und alle Investitionen blockiert sind. Dabei hatten die Anwohner bereits die erste von vier fälligen Quoten gezahlt, die im Rahmen der Kostenumlegung auf die Anwohner fällig wurde.

Auf eine Lösung drängt auch Peter Germann, Projektmanager des Bauträgers Domus Vivendi, der mit den Arbeiten für eine Luxuswohnanlage in La Mola beginnen will. Germann sieht Anzeichen im Rathaus, dass zumindest die Abnahme der restlichen Urbanisationen in Kürze spruchreif ist, nachdem die Baufirma Acciona weitere von der Gemeinde geforderte Unterlagen nachgeliefert hat. So komme hoffentlich auch La Mola endlich in

Es gebe eine ganze Reihe kleiner und großer Bauträger, die weiterhin auf Lizenzen warteten, so Luis Martín, Vorsitzender der balearischen Vereinigung der Bauträger, gegenüber der MZ. Ein Gespräch mit Bürgermeister Jaume Porsell vor Kurzem sei genauso freundlich wie unverbindlich gewesen. „Ich hoffe, dass ich Anfang Mai etwas Konkreteres von ihm höre."

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