Im Ca‘n Pericó in Llubí wird jeder nach seiner Fasson selig: Man probiert so viel, wie man mag, in dem Tempo, das einem passt, und wird dabei ziemlich verwöhnt.

In diesem Restaurant zu essen, kommt einem kleinen Abenteuer gleich: Man weiß nie, was einen erwartet! Nur eines steht fest: Das, was die Mallorquinerin Maria Rosa Riutort und der Italiener Marco Da Campo in ihrem Restaurant in Llubí anbieten, ist immer außergewöhnlich. Und das betrifft nicht nur Auswahl und Zubereitung der Gerichte, sondern auch die ganze Art des Services. Denn im Ca‘n Pericó gibt es zwar eine Karte, doch im Grunde funktioniert es so: Der Gast nippt an einem Glas Cava - auf Einladung des Hauses -, dann tritt Da Campo an den Tisch und sagt zum Beispiel: „Ich habe heute Seeteufel, Lachs, Thunfisch, Kabeljau, Enten-Magret und frischen Spargel.“ Man wählt drei, vier, fünf Gänge aus, je nach Appetit. Wobei eine Portion immer für zwei Personen bestimmt ist, was jede Menge Gelegenheit zum Probieren bietet. Folge: „Hier geht so gut wie niemand unter vier Gängen raus“, so Da Campo. Auch den Rhythmus der Speisenfolge bestimmt jeder selbst. Wer langsamer oder schneller tafeln möchte, bitte sehr. In diesem Dorfrestaurant soll jeder nach seiner Fasson selig werden.

Bevor es mit der Vorspeise losgeht, kommt schon die zweite Aufmerksamkeit des Hauses: ein Amuse-Bouche, raffinierte Sobrassada- und Käse- „Bonbons“ mit Honig und rotem Pfeffer. Eine Kreation, die gut die Philosophie der Küche zeigt: nämlich Speisen mit Kontrasten zu kredenzen, bei denen zum Beispiel Scharfes mit Süßem, Fruchtiges mit Salzigem kombiniert wird.

Zu den Spezialitäten des Hauses gehört gegrillter Tintenfisch, der mit Schnittlauch und Salzflocken serviert wird (7,90 Euro). Oder das „Spanferkel mit drei verschiedenen Apfelsorten“ (12,50 Euro). Oder der grüne Spargel, der - zuvor kurz geräuchert - mit Sesam-Öl auf den Teller kommt (4,90 Euro). Und während man so vor sich hin genießt, steht Da Campo zwischendurch einfach mit feinen Weinen da, die er kostenlos kredenzt, einen Eiswein auf Gewürztraminer-Basis aus Katalonien etwa. Der Mann aus Turin ist ausgebildeter Sommelier, der auf die kleine, 20 Tropfen umfassende Weinkarte des Lokals seine persönlichen „Schmuckstücke“ gesetzt hat. Die Preise für die Weine rangieren zwischen 9,50 und 48,50 Euro pro Flasche.

Zum guten Schluss bei diesen Lust-und Laune-Menüs gibt es ein Dessert, hausgemacht natürlich, beispielsweise eine Karottencreme mit griechischem Joghurt, Limone und Pistazien.

Am Ende zahlt man für alles zwischen 30 und maximal 45 Euro, und eben die Getränke, die man selbst bestellt hat.

Die Küche ist offen, jeder kann hineinschauen, wenn Maria Rosa Riutort an Töpfen und Pfannen wirbelt, mit so viel Freude, als würde sie zu Hause ihre Gäste bewirten. 70 Plätze gibt es innen im Ca‘n Pericó: Vorne befindet sich der etwas einfachere Bistro-Bereich mit Holztischen, hinten der gediegenere Speiseraum. Zudem kann man draußen in einem kleinen Patio auf roten Korbsesseln neben einem alten Brunnen Platz nehmen.

Essen muss Spaß machen, lautet das Credo der beiden. Bei Maria Rosa und Marco soll man sich ganz wie zu Hause fühlen. Oder zumindest wie bei Freunden.

Ca‘n Pericó, Restaurant i Petit Hotel

Calle Farinera, 7

07430 Llubí, Telefon: 971-85 71 38

Geöffnet: 13 bis 15.30 Uhr, 20 bis 23.30 Uhr.

Montags geschlossen.

Alle angegebenen Preise plus Mehrwertsteuer. Wer nicht mehr fahren möchte, checkt in einem der drei Zimmer des dazugehörigen Hotels Interior ein (DZ mit Frühstück 90 bis 110 Euro). www.canperico.com