Mandelcremesuppe, Entenbrust mit Erdbeeren und Pedro-Ximénez-Sauce, zartestes Zicklein, Perlhuhn mit Pflaumen und Rotweinsauce, Fisch auf den Punkt gegart oder ein überdimensionales Soufflé, das effektvoll flambiert wird – klingt doch verführerisch, oder?

„La Fonda" in Pollenças Altstadt überzeugt mit exzellenter Qualität und fairen Preisen. Inmitten der vielen, auf Touristen ausgerichteten durchschnittlichen Lokalitäten entpuppt es sich als Geheimtipp, der die Geschmacksnerven applaudieren lässt. Araceli Fuster (36) und ihr kochender Ehemann Juan Reines (37), beide auch in Pollença geboren, führen mit viel Verve und Charme seit knapp anderthalb Jahren in einer Seitengasse des Hauptplatzes ihr gemütliches und stilvoll eingerichtetes Lokal mit Natursteinwänden, Gewölbe, attraktiver Kunst und einer kleinen Terrasse.

Die Küche orientiert sich an saisonalen hiesigen Produkten, drei- bis viermal im Jahr wird die Karte gewechselt. Juan Reines hat bei seiner Kochausbildung an der Hotelfachschule viel von seinem Lehrmeister Juan Abrines gelernt, der auch Köche wie Santi Taura oder Joan Josep Genestar unterrichtet hat und in Lloseta sein eigenes Spitzenlokal „Celler Can Carossa" leitet. Anschließend arbeitete Reines vorrangig in den Lokalen seiner Eltern in Alcúdia.

Er kombiniert intensive Aromen, verfeinert, kocht modern, bleibt dabei aber seinen mallorquinischen Wurzeln immer treu. „Die traditionelle Küche von Pollença ist sowohl geprägt von den kühleren Bergregionen als auch vom Meer. Beides möchte ich meinen Gästen schmackhaft machen." Aber die deftigeren Schmor- und Wildgerichte der Berge kommen bei Reines leichter auf den Teller, und der Fisch – größtenteils von Fischern aus dem Hafen und aus Alcúdia – wird pur, mit Saucen, a la mallorquina (mit Mangold, Pinienkernen und Rosinen) oder in Salzkruste zubereitet (Vorspeisen ab 6,95 Euro, Reisgerichte ab 11,50 Euro, Fleischspeisen ab 12,50 Euro, Fisch ab 17,50 Euro).

Neben der klassischen Karte gibt es im La Fonda auch ein Tapas-Angebot für den kleineren Hunger (5,50 - 11,50 Euro). Speziell das frito mallorquín und das frito marinero sind schnell ausverkauft. Auch die Weinkarte ist kundenfreundlich: Es gibt nicht nur – wie ansonsten üblich – einen offenen Hauswein, sondern gleich mehrere gute Tropfen, auch mallorquinische, die glasweise erhältlich sind. Apropos: Sie können sich von Juan Reines auch perfekt in Deutsch beraten lassen, denn er hat als Kind elf Jahre in Baden-Baden verbracht.