Skurile Korsagen aus Drahtgeflecht, abstrakte Figuren in Bronze gegossen, in Öl gemalte Frauenporträts und Pin-ups, Bilder von imaginären Räumen, abstrakte Kompositionen und Fotos aus Südafrika. Die Künstlergruppe Red Corridor deckt bis zum 21. Juni in der Galeria Sailer in Santanyí ein weites Spektrum ab. Mit von der Partie sind die Künstler Rudi Neuland, Joanna Skurska und Leszek Skurski. Sie haben sich zusammengetan, um gemeinsam Erfahrungen zu sammeln, neue Räume, Gedanken und Werke zu erarbeiten.

Die polnische Künstlerin ­Joanna Skurska verflechtet und verknüpft Kabel und Drähte zu filigranen, transparenten Kleidungsstücken - Gewändern ohne Inhalte, weiblich und figurbetont. Kunst, die im übertragenen Sinne von Schutz und Schmuck handelt, aber auch von Gefangensein und Enge, von Um- und Enthüllen, wie die Künstlerin selbst beschreibt. In der Ausstellung sind sechs dieser Korsagen und ein Kleid aus Flechtwerk zu sehen. Skurska, die an der Akademie für Schöne Künste in Gdansk (Danzig) Malerei und Textilkunst studiert hat, stellt auch Ölbilder aus, darunter mehrere Frauenporträts.

Ihr Mann Leszek Skurski, ebenfalls Absolvent der Kunst­akademie von Gdansk, hat ­Serien von amerikanischen Pin-ups nachgemalt und interpretiert. Damit wolle er, wie er sagt, ýeine vergessene Kunst" wieder zum Leben erwecken. Ferner zeigt Skurski Ölbilder mit Menschen in leeren, imaginären Räumen, schemenhafte Figuren, reduziert auf ihre Form, festgehalten in einer charakteristischen Geste oder typischen Bewegung - Ölmalerei im Stile eines neuen Realismus.

Rudi Neuland fasziniert das Arbeiten mit Hölzern. In Südafrika, wo er einen zweiten Wohnsitz hat, schafft er Skulpturen vor allem aus Ebenholz, ein ­Material hart wie Stein, das darum auch mit entsprechendem Werkzeug bearbeitet werden muss. Die fertigen Skulpturen werden meist in Bronze gegossen.

Einige dieser Figuren, abstrahierte und verfremdete Körper, die ganz entfernt an Werke des schweizerischen Bildhauers Alberto Giacometti erinnern, sind jetzt in der Galeria Sailer zu sehen. Desweiteren präsentiert Neuland in der Ausstellung auch Bilder und Fotos zu einem aus der mallorquinischen Warte exotischen Thema: Fische aus Südafrika.

Der Name der Künstlervereinigung Red Corrirdor ist eine Metapher. Sie steht für das, was die drei Künstler bewegt. ýDie Farbe Rot in all ihren Nuancen und Ausprägungen fasziniert uns alle gleichermaßen: Sie steht für Dynamik, Schaffensdrang, ­Energie, Impulsivität, Angriff, Sex, Liebe und vieles mehr", so die drei Künstler.

Der Korridor hingegen sei der Raum, der Neues erschließt. Er ist Durchgang, Erfahrung und Weg (oder Umweg). Geschichtlich gesehen hat der Korridor auch etwas mit Gdansk/Danzig zu tun, mit einem Streifen Land in einem anderen. In Fulda hat die Gruppe vor zwei Jahren die Red Corridor Gallery eröffnet.

Die Preise liegen zwischen 200 und 5.000 Euro.

Die Ausstellung ist bis zum 21. Juni in der Galeria Sailer,

Carrer Bisbe Verger, 6 in Santanyí, zu sehen.

Öffnungszeiten Di - Fr 10 - 13 sowie 17 - 20 Uhr,

Sa 10 - 14 Uhr und nach Vereinbarung.