Ausgesuchte Musiker in einem ansprechenden Ambiente - das sind die „Serenates d‘Estiu“, eine Konzertreihe von Palmas Musik-jugend Joventuts Musicals, die alljährlich im August in Palmas Schloss Bellver stattfinden.

Den Anfang machen am 5. August drei Musiker, die noch unter 40 sind, aber alle schon eine Karriere hingelegt haben, um die sie so manche Kollegen beneiden. Da ist zunächst die Japanerin Midori. Die Geigen-Virtuosin begeht mit 36 Jahren bereits ihr 25-jähriges Bühnenjubiläum. Ihr Debüt hatte sie als Elfjährige mit den New Yorker Philharmonikern unter der Leitung von Zubin Mehta. Seitdem tritt sie mit den großen Orchestern und Dirigenten weltweit auf.

Mit Midori auf der Bühne steht, beziehungsweise sitzt, der Cellist Johannes Moser, der als bester Nachwuchskünstler den Preis „Echo Klassik 2007“ der Deutschen Phono-Akademie verliehen bekam. Kunststück, möchte man meinen, denn Moser hat die Musik sozusagen in den Genen: Er ist der Sohn der bekannten kanadischen Sopranistin Edith Wiens.

Auch der dritte im Bunde, der US-amerikanische Pianist Jonathan Biss, ist erblich vorbelastet, was die Musik betrifft. Seine Eltern sind beide Geiger, und für seine Großmutter, Raya Garbousova, schrieb der Komponist Samuel Barber sein Cello-Konzert. Seine Konzerte und von Kritikern viel beachtete CDs haben die „New York Times“ zu folgendem Statement veranlasst: „Von den 100, wenn nicht 1.000 virtuosen Pianisten, die nach Aufmerksamkeit verlangen, ist Jonathan Biss einer der wenigen, der sie bekommt.“ Im Castell de Bellver werden Biss, Moser und Midori Werke von Schumann, Kirchner und Beethoven spielen.

Musik des italienischen Barrock steht am 12. August auf dem Programm, mit Werken von Corelli, Albinoni, Mascitti, Geminiani und Vivaldi. Ausführende sind die Mitglieder des italienischen Kammerorchesters Camerata Anxanum unter der Leitung des Violinisten Massimo Spadano. Solist ist an diesem Abend Alfredo Bernardini. Der gebürtige Römer zählt zu den gefragtesten Oboisten in Sachen Alte Musik und hat mit allen bedeutenden Ensembles auf diesem Gebiet zusammengearbeitet. Er ist außerdem Leiter des Barock- Orchesters Zefiro.

Ein bekannter Vertreter der internationalen Klassik-Szene ist auch der russische Pianist Nikolai Demidenko. 1992 wurde der heute 53-Jährige mit dem begehrten Gramophone-Preis des britischen „Gramophone Magazine“ ausgezeichnet, der gerne auch als „Oscar der klassischen Musik“ bezeichnet wird. Am 19. August wird Demidenko im Schloss Bellver Werke von Beethoven und Chopin interpretieren.

„Teufelsgeiger“, so wird der Violinist Ara Malikian oft genannt. Wenngleich der Libanese armenischer Abstammung mit seinen langen Haaren und seinem stürmischen Auftreten gerne ein wildes Image pflegt, so bezieht sich diese Bezeichnung auf seine technischen und musikalischen Künste. Neben aller Virtuosität hat Malikian auch eine didaktische Ader, mit der er sich an Erwachsene wie auch an Kinder richtet und die sich in dem Programm „Meine ersten Vier Jahreszeiten“ widerspiegelt. Gemeint ist das gleichnamige Stück des Komponisten Antonio Vivaldi, das Malikian für ein kleines Ensemble bearbeitet hat, das aus Violinen, Bratsche, Cello, Theorbe (Basslaute) und Laute besteht. Darüber hinaus zitieren zwei Erzähler Sonette, die Vivaldi zur Erklärung seines bekannten Werkes verfasst hat. Am 25. August wird dieses Stück bei den Sommerserenaden aufgeführt. Einen Tag später interpretieren Malikian und sein Ensemble Werke von Sarasate, Saint-Saëns, Arbós und Lalo.

Alle Konzerte beginnen um 22 Uhr, mit Ausnahme des Programms

„Meine ersten Vier Jahreszeiten“ am 25. August, das um 21 Uhr anfängt.

Der Eintritt kostet 30 Euro, für „Meine ersten Vier Jahreszeiten“ beträgt er 15 Euro für Erwachsene und 5 Euro für Kinder bis 14 Jahre.

Karten sind im Vorverkauf bei Tot Classic und Casa Martí in Palma erhältlich sowie an der Abendkasse ab einer Stunde vor Konzertbeginn.