Der argentinische Autor Ricardo Piglia ist mit dem Formentor-Preis ausgezeichnet worden. Die fünfköpfige Jury um Basilio Baltasar lobte das litararische Werk des 73-jährigen, das sich "harmonisch zwischen Schöpferkraft, Populärkultur und Tradition entfaltet", wie es zur Begründung heißt. Der Autor stehe über der "Entliteraturisierung des heutigen Romans". Der mit 50.000 Euro dotierte Literaturpreis wird im September auf Mallorca verliehen.

Piglia wurde 1941 im argentinischen Adrogué geboren. 1967 veröffentlichte er seinen ersten Erzählband, "La invasión". 1980 erschien sein Buch "Respiración artificial", das seitdem zu den herausragenden Beispielen der neuen argentinischen Literatur zählt. Neben seiner literarischen Arbeit hat er sich auch als Literaturkritiker und Drehbuchautor einen Namen gemacht. Seine Werke sind größtenteils auch auf Deutsch erschienen.

Der Formentorpreis für Literatur wird seit 2011 erneut vergeben, nachdem er in den 1960ger Jahren erstmals verliehen wurde. In den vergangenen Jahren wurden die Schriftsteller Carlos Fuentes (2011), Juan Goytisolo (2012), Javier Marías (2013) und Enrique Vila-Matas (2014) ausgezeichnet. Der Preis wird von den Familien Barceló und Buadas gestiftet. /pss