Der spanische Literatur-Nobelpreisträger von 1989 und langjährige Mallorca-Resident Camilo José Cela (1916-2002) wäre am Mittwoch (11.5.) 100 Jahre alt geworden - ein Geburtstag, der derzeit facettenreich begangen wird. Journalisten von Lokalzeitungen der Insel interviewen noch lebende Bekannte des Schriftstellers ("La Colmena") wie den 93-jährigen Rechtsanwalt Jaume Gelabert Martorell aus Sa Pobla oder seinen ehemaligen Schüler an der Balearen-Uni, den heutigen Philologie-Professor Perfecto Cuadrado.

Eine Rolle spielen in der Berichterstattung auch das große Hobby von Cela - das Kino -, die Beziehung Celas zum ehrwürdigen Hotel Formentor oder seine zweite Ehe mit der eloquenten und Jahrzehnte jüngeren Journalistin Marina Castaño, die sein Image eines besonders virilen Zeitgenossen zementierte und deren Drang, sich das große Vermögen des Autors anzueignen, die spanische Boulevardpresse jahrelang beschäftigte.

Auch Bücher über den in Frieden ruhenden Jubilar sind erschienen und werden noch erscheinen. In "Cela, piel adentro" etwa, porträtiert Celas einziger Sohn - der Universitätsprofessor und Kolumnist der MZ-Schwesterzeitung "Diario de Mallorca" Camilo José Cela Conde - seinen Vater. Er erzählt unter anderem, dass der öffentliche Cela, der gern provozierte und pöbelte, ein ganz anderer war als der private, durch und durch seriöse Erzieher. /it