Zwei Jungs brechen in einem gestohlenen Lada auf. Sie haben nicht viel zu verlieren. Auf Partys werden sie ohnehin nicht eingeladen, die Sommerferien sind noch lang, und zu Hause wartet auch niemand. Ostdeutschland wartet und will entdeckt werden. „Komm Maik, wir fahr'n um den Block", sagt Tschick, und los geht es.

Wolfgang Herrndorfs Roman „Tschick" aus dem Jahr 2011 verkaufte sich allein in Deutschland über 2,2 Millionen Mal. Unter dem Namen Goodbye Berlin kommt die Verfilmung von Regisseur Fatih Akin aus dem vergangenen Jahr nun in der Originalversion mit Untertiteln in das Programmkino CineCiutat (täglich 16.45, 18.35, 20.20, 22.05 Uhr).Schönheit in der beudeutungslosen Landschaft

„Tschick", das ist der große deutsche Abenteuerroman, eine Art Huckleberry Finn des deutschen Ostens. Es sind zwei Außenseiter, zwei Loser, die sich auf eine Reise begeben. Die Geschichte repräsentiert das Gegenteil der Hochglanz-Welt von

Instagram. Es sind durchschnittlich bis hässliche Typen, die in einer bedeutungslosen Landschaft Freiheit, Spaß und Schönheit finden. Die schnörkellose Sprache Herrndorfs macht das Werk zu einem der besten deutschsprachigen Bücher der vergangenen Jahre.

Regisseur Fatih Akin hält sich in seiner Verfilmung weitgehend an die Romanvorlage. Das Wesentliche sei enthalten, schreibt etwa Tobias Kniebe in der „Süddeutschen Zeitung". Wunderbare Sätze und Szenen fänden sich im Roman; nicht alle seien so gewichtet wie in der Vorlage, befindet die Filmkritikerin Anke Westphal in der „Frankfurter Rundschau". Das Lebensgefühl des Buchs sei in der Verfilmung aber getroffen. Besonders gelobt werden die beiden Nachwuchsschauspieler Tristan Göbel (Maik) und Anand Batbileg (Tschick), die zum Drehzeitpunkt beide 13 Jahre alt waren.