Wer sind bloß diese Leute, fragte sich die Online-Ausgabe von „The Guardian" am 27. November 2009 in der Nummer 678 ihrer täglichen Rubrik „Band Of The Day". Ein mysteriöses Duo namens Monarchy hatte zwei Songs auf ihrer (Achtung!) MySpace-­Seite veröffentlicht: „Gold In The Fire" und „Black, The Colour Of My Heart". Zu erkennen geben sollten sich die Macher aber erst im Januar 2010.

Das britische Medium musste also mutmaßen. Sind es Star­smith? Der Musikproduzent Paul Epworth? Oder Mitglieder von Hot Chip? Sie tippten: Die Erschaffer der beiden mit Synthesizern beladenen Elektropop-Nummern sind renommierte, aber bisher im Mainstream wenig bekannte DJs.

Mittlerweile ist ein wenig mehr über die Identität des Duos bekannt, das in den vergangenen Jahren auf Festivals wie Coachella, Lovebox oder Mad Cool aufgetreten ist. Es sind Andrew Armstrong und Ra Black, zwei Australier, die 2009 schon einige Zeit in London lebten. Seither haben sie drei Alben veröffentlicht, ein viertes soll demnächst folgen. Wenn man von der im Juni veröffentlichten Single „Hula Hoop 8000" ausgehen kann, wird es deutlich funkiger ausfallen als die ersten Arbeiten. Die beiden Musiker zitieren Sly & the Family Stone, Stevie Wonder und Prince als Einflüsse für die neuen Songs. Und mittlerweile ist auch ­London Vergangenheit. Monarchy sind nach Madrid gezogen. In Spanien hat die Band eine besonders große Fan-Basis, ein Phänomen, das auch anderen ausländischen Künstlern verschiedener Musikrichtungen widerfahren ist. Auch der Soulsänger Eli „­Paperboy" Reed oder der Klassik­pianist James Rhodes (der auch kürzlich nach Madrid zog), haben hierzulande einen außergewöhnlichen Erfolg. MallorcaMagaluf

Dort dürfte das Publikum auch Hits wie „Desintegration" zu hören bekommen, den die Band im Jahr 2013 zusammen mit dem „New Burlesque"-Model Dita Von Teese veröffentlichte. Die Zusammenarbeit war so erfolgreich, dass die Schauspielerin am Videodreh zum Song „Black Widow" erneut mit der Band zusammenarbeitete und gemeinsam das Blur-Cover „Girls & Boys" aufnahm.

Das Kuriose an dem Rätsel­raten von „The Guardian" im Jahr 2009 ist, dass die Journalisten einige Monate zuvor ein anderes Elektropop-Duo als „Band Of The Day No. 467" vorgestellt hatten: Milke. Die Zeitung feierte die Mischung aus halb vergessenen 80er-Jahre-Melodien und dem ungebremsten Enthusiasmus der 90er-Jahre-Raves. Milke bestand aus niemand anderem als aus Andrew Arm­strong und Ra Black. „Wir hatten einen neuen Song geschrieben, der nicht wirklich zu den anderen passte", erklärte Armstrong dem spanischen Kulturblog „Neo2". „Also haben wir uns entschieden, die alten Sachen hinter uns zu lassen und unter neuem Namen zu arbeiten."

Das Konzert im Hotel ist gratis, mit zwei Bedingungen: Wer zuerst kommt, malt zuerst. Und es wird der Dresscode Black & White erwünscht. Wie das aussehen könnte, machen die Herren auf dem Foto vor.

Monarchy, ME-Hotel, Av. Notario Alemany, 1, Magaluf, 19.8., 19 Uhr

? Ein wohl akzeptabler Dresscode für das Konzert in Magaluf: Monarchy. Foto: Veranstalter