Das umstrittene Werk "Presos políticos en la España contemporánea"" ("politische Gefangene im heutigen Spanien") von Santiago Sierra, das bis 24.6. auf der Plaza de España in Palma zu sehen ist, ist seit Tagesanbruch mit Schmierereien bedeckt. Im Zuge der Attacke sind auch einige Fotografien zu Boden gerissen worden. Gezeigt werden unter anderen inhaftierte Politiker aus Katalonien. Bei dem Werk handelt es sich um eine Kopie, das Original befindet sich in Barcelona.

Zwei weitere Orte sind ebenfalls Opfer von Vandalismus geworden: Can Alcover und der Sitz des STEI Intersindical: Auf ihren Fassaden waren heute Morgen Schmierereien wie "Muerte OCB", "Arriba España", "Vamos a por vosotros" oder "Hijos de puta" zu lesen.

Der Hinweis auf den Anschlag auf das Werk von Sierra kam zunächst von der Vereinigung Acallar, die die aktuell stattfindende "Woche der Meinungsfreiheit" ("Setmana per la Llibertad d'Expressió") mitveranstaltet. Die ebenfalls an der Organisation beteiligte Gruppe ForaMorrals bezeichnete die Attacke auf Twitter als "faschistischen" Akt.

Gestern Abend (12.6.) hatte Santiago Sierra zusammen mit anderen Künstlern an einer Podiumsdiskussion in der Casa Planas teilgenommen, um über die Verletzungen von der Freiheit des Ausdrucks im künstlerischen Bereich zu debattieren.

Die PP hatte sich im Vorfeld gegen den Aufbau seines Kunstwerks auf der Plaza de España ausgesprochen. Actúa Baleares, die Partei von Jorge Campos, hatte sogar ihren "sofortigen Abbau" gefordert.